Aktuell zeigt sich der Kryptomarkt in einer Phase der Konsolidierung. Avalanche (AVAX) bewegt sich im Tagesvergleich seitwärts, konnte jedoch in den vergangenen sieben Tagen immerhin 3,75 % zulegen.  

Auf Jahressicht bleibt das Bild verhaltener: Seit Beginn von 2025 verlor die Top-20-Kryptowährung rund ein Drittel ihres Werts. Auch die Entwicklung der letzten 90 Tage mit etwa 10 % Zugewinn fällt schwächer aus als die des Gesamtmarktes und anderen Altcoins

Mit einer Bewertung von rund zehn Milliarden US-Dollar besitzt Avalanche dennoch Potenzial, zumal die fundamentalen Kennzahlen im Ökosystem konstruktive Signale senden. Allerdings mangelt es derzeit an einem starken Narrativ, das den Kurs nachhaltig beflügeln könnte. Was sagen die Experten zu Avalanche im August 2025? 

Avalanche überzeugte im zweiten Quartal 2025 deutlich

Eine neue Analyse von Nansen hebt Avalanche als einen der klaren Gewinner des zweiten Quartals 2025 hervor. Die Blockchain konnte ihre Aktivität massiv steigern: Mit durchschnittlich 19 Millionen Transaktionen pro Tag, ein Plus von 450 %, und bis zu zwei Millionen täglichen Nutzern erreichte das Netzwerk neue Rekordwerte. Bemerkenswert ist dabei, dass die Aktivität auch nach den Spitzen stabil blieb – ein Zeichen für eine nachhaltige Nachfrage im Ökosystem.

Neben den Kennzahlen rückt die Entwicklung neuer Anwendungen in den Fokus. Mit „Codebase Season 4“ unterstützt Avalanche frühe Teams, die marktreife Produkte vorbereiten, und stellte bereits 2,5 Millionen US-Dollar für 25 Projekte bereit. Gleichzeitig sorgt die neue Brücke zu Filecoin für einen technologischen Sprung: Smart Contracts können künftig Offchain-Daten wie Audit-Logs oder KYC-Dateien verifizierbar speichern, was vor allem regulatorisch relevanten Anwendungen zugutekommt.

Auch auf institutioneller Ebene zeigt sich Dynamik. VanEck startete einen tokenisierten Treasury-Fonds, während Partner wie Nonco oder die japanische Großbank SMBC mit FX- und Stablecoin-Lösungen experimentieren. Ergänzend vergab die Avalanche Foundation über das Programm Retro9000 nachträgliche Förderungen von mehr als einer Million US-Dollar an Infrastrukturprojekte.

Schließlich gewinnt Avalanche auch im Konsumentenbereich an Bedeutung: Die FIFA startete eine eigene Layer-1 für digitale Sammlerstücke, während Gaming-Projekte wie Pixelmon oder Entertainment-Anwendungen wie Fan3 auf das Netzwerk setzen. Damit bestätigt sich, dass Avalanche längst nicht nur technologisch überzeugt, sondern zunehmend als vielseitige Plattform für institutionelle wie auch Endnutzer-Anwendungen wahrgenommen wird.

Die Experten von Nansen ziehen das Fazit, dass Avalanche im zweiten Quartal 2025 eine führende Rolle im Web3 einnimmt. Mit starkem Nutzerwachstum, innovativen Entwicklerprogrammen, institutionellen Anwendungen und kulturellen Projekten zeige das Netzwerk, wie Skalierbarkeit und reale Adoption zusammenfinden und den Weg für breite Blockchain-Nutzung ebnen.

„Mit seinem dynamischen Ökosystem, seiner wachsenden Akzeptanz und seiner wachsenden globalen Präsenz ermöglicht Avalanche nicht nur die nächste Welle dezentraler Innovationen, sondern gestaltet auch die Zukunft der Mainstream-Blockchain“

Avalanche zeigt deutliche Erholung bei TVL und Aktivität

Nach Daten von DeFiLlama lässt sich für Avalanche eine klar konstruktive Entwicklung erkennen. 

Avalanche nach Daten von DefiLlama. Quelle: DeFiLlama

Zwar liegt das Total Value Locked (TVL) weiterhin unter den historischen Höchstständen, doch zeigt sich in den vergangenen zwölf Monaten eine deutliche Erholung. Während im Sommer des Vorjahres nur rund 800 Millionen US-Dollar im Protokoll gebunden waren, hat sich der Wert mittlerweile auf fast 2 Milliarden US-Dollar verdoppelt. 

Parallel dazu stiegen auch die Active Addresses spürbar an. Von zuvor zwischen 30.000 und 50.000 Adressen kletterte die Zahl zuletzt wiederholt auf über 100.000. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Transaktionen: Noch 2024 lagen sie meist im Bereich von 140.000 bis 200.000 pro Tag, inzwischen bewegen sie sich regelmäßig im hohen sechsstelligen Bereich, teils sogar über einer Million. Dies unterstreicht die zunehmende Stärke des Avalanche-Ökosystems.

Der Krypto-Analyst „Bambam“ zeigt sich klar bullisch für Avalanche, da er die Plattform als eine der wenigen Blockchains sieht, die Skalierbarkeit nicht nur als Schlagwort, sondern als reale Infrastruktur umsetzt. Im Zentrum steht die Möglichkeit, eigene Layer-1-Chains zu starten – voll souverän, mit eigener Logik und Tokenomics. Dank Interchain Messaging (ICM) können diese Chains nahtlos miteinander kommunizieren, ohne die bekannten Hürden von Bridges oder langen Wartezeiten. Dadurch entsteht ein Ökosystem, das Skalierung und Liquidität vereint. 

Der Analyst EESAH betont, dass Avalanche zentrale Probleme der Blockchain-Industrie löst, ohne die üblichen Kompromisse einzugehen. Während andere Netzwerke zwischen Geschwindigkeit, Sicherheit oder Flexibilität abwägen, bietet Avalanche gleichzeitig schnelle Finalität, niedrige Kosten und volle Dezentralisierung. 

Das zentrale Facette ist die C-Chain, die Ethereum-kompatibel ist und bereits DeFi-Projekte, NFTs und Gaming-Anwendungen hostet. Entwickler können ihre gewohnten Tools nutzen, profitieren aber von sub-sekündigen Transaktionen und geringen Gebühren. Das eigentliche Alleinstellungsmerkmal sieht EESAH in den Subnets, also maßgeschneiderten Layer-1-Chains für verschiedene Anwendungsfelder. Durch Interchain Messaging wird dabei sichergestellt, dass Liquidität und Daten frei zwischen den Chains fließen – ein entscheidender Fortschritt für das Web3.