Tom Lee, Mitgründer der Investmentberatung Fundstrat Global Advisors, ist überzeugt davon, dass Bitcoin eine positive Korrelation zu den Aktienmärkten aufweist und dementsprechend nicht länger als Absicherungsinstrument für Anleger gesehen werden kann.

Zu der entsprechenden Einschätzung gelangte Lee am 1. Oktober in einem Interview mit dem Krypto-Nachrichtenportal The Block.

Bitcoin bewegt sich im Gleichschritt mit der Gesamtwirtschaft

Dabei gesteht Lee im Interview zunächst ein, dass seine These konträr zur vorherrschenden Meinung in der Kryptobranche steht, die Bitcoin überwiegend als Absicherungsmittel für wirtschaftliche Krisenzeiten sieht. In Ausnahmefällen könnte dieser Zusammenhang zwar zutreffend sein, wie zum Beispiel während der Wirtschaftskrise in Zypern, aber insgesamt sieht Lee eine positive Verbindung zwischen der marktführenden Kryptowährung und den Aktienmärkten. Geht es für die Wirtschaft nach unten, so geht es auch für Bitcoin nach unten:

„Falls man davon ausgeht, dass Bitcoin als Absicherungsinstrument in Krisenzeiten dient, dann müssten die Zahlen belegen, dass Bitcoin nach oben geht, wenn die Aktienmärkte ein schlechtes Jahr haben. Aber wenn man betrachtet, was in den Jahren passiert ist, in denen zum Beispiel der S&P 500 schlechte Zahlen geschrieben hat, dann sieht man, dass Bitcoin hier im Schnitt ebenfalls um die 19% pro Jahr verloren hat.“

Bitcoin orientiert sich an den Aktienmärkten

Dass tatsächlich eine positive Korrelation zwischen den Aktienmärkten und Bitcoin besteht, belegt Lee allerdings nicht nur daran, dass sich die Kryptowährung in schlechten Zeiten in Gleichschritt mit der Gesamtwirtschaft begibt, sondern dass auch in guten Zeiten ein vergleichbares Wachstum festzustellen ist.

So gibt der Investmentberater an, dass Bitcoin zwar um 300% zulegen konnte, wenn der wichtige Aktienindex S&P 500 hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, stellt dem jedoch entgegen, dass die marktführende Kryptowährung um durchschnittlich 1.800% nach oben klettern konnte, wenn auch der S&P 500 um mindestens 15% hinzugewonnen hat. Daraus schlussfolgert Lee:

„Bitcoin hat immer dann seine besten Phasen gehabt, wenn der S&P auch gut abgeschnitten hat.“

Mit dieser Einschätzung bekräftigt der Analyst seine jüngste Vermutung, dass der Aufschwung an den Aktienmärkten als Katalysator für Bitcoin wirken wird. Nichtsdestotrotz teilen nicht alle Krypto-Experten diese Meinung, so hatte Circle Geschäftsführer Jeremy Allaire Anfang August noch behauptet, dass das damalige Wachstum von Bitcoin im Zusammenhang mit den wirtschaftspolitischen Unruhen steht.

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