Der ehemalige BitMEX-Chef Arthur Hayes warnt vor einem möglichen Rückgang des Bitcoin-Kurses im Sommer 2025. In einem aktuellen Beitrag beschreibt er ausführlich, warum seiner Einschätzung nach eine kurze Schwächephase bevorstehen könnte. Dabei verweist er auf Entwicklungen im US-Finanzministerium, Veränderungen bei Staatsanleihen und die zunehmende Bedeutung von Stablecoins.
Seiner Meinung nach sind die Märkte aktuell besonders sensibel gegenüber geldpolitischen Signalen. Hayes erwartet, dass der Kurs von Bitcoin in den kommenden Wochen auf bis zu 90.000 US-Dollar zurückfallen könnte, bevor sich ein neuer Aufwärtstrend bildet.
Finanzministerium plant neue Liquiditätsstrategie
Der zentrale Punkt in Hayes’ Bitcoin Prognose ist die sogenannte „Big Beautiful Bill“, ein geplantes Gesetz zur Anhebung der US-Schuldenobergrenze. Da diese bereits verabschiedet ist, will das Finanzministerium seine Bargeldreserven bald auffüllen. Dies geschieht durch die Ausgabe neuer Staatsanleihen, was kurzfristig Liquidität aus dem Markt ziehen könnte.
Bereits in der Vergangenheit führten ähnliche Maßnahmen zu Unsicherheiten an den Märkten. Hayes verweist auf die Entwicklung im Jahr 2022, als steigende Renditen bei US-Anleihen mit Kursverlusten an den Börsen einhergingen. Die derzeitige Marktlage ist seiner Einschätzung nach anfällig für ähnliche Reaktionen, vor allem wenn Anleger auf die nächste geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank warten.
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Stablecoins als neues Werkzeug der Geldpolitik
Trotz der kurzfristigen Warnung sieht Hayes langfristig großes Potenzial. Besonders die Rolle von Stablecoins rückt für ihn in den Mittelpunkt. Er beschreibt, wie große US-Banken Stablecoins nutzen könnten, um ihre Einlagen in tokenisierte Guthaben zu verwandeln. Damit könnten sie ohne klassischen Zinsaufwand Zugang zu kurzfristigen US-Staatsanleihen erhalten.
Hayes nennt diese Strategie einen „versteckten geldpolitischen Hebel“, der außerhalb der Kontrolle der Zentralbank operiert. Durch regulatorische Anpassungen wie Kapitalerleichterungen für Banken oder das mögliche Ende der Zinszahlungen auf Notenbankreserven könnten zusätzliche Billionenbeträge in den Anleihemarkt fließen. Diese neuen Strukturen würden langfristig auch risikoreiche Anlagen wie Bitcoin stützen.
Hayes sieht die Einführung von Stablecoins durch große Banken nicht als technologischen Fortschritt, sondern als gezielte Maßnahme zur Liquiditätssteuerung. Die Politik öffnet seiner Einschätzung nach bewusst Türen, um auf indirektem Weg Märkte zu stabilisieren und Defizite zu finanzieren – auch ohne klassische Anleihekäufe durch die Zentralbank.
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