Im für die Krypto-Branche freundlichen Geschäftsjahr 2021 erzielte der österreichische Neobroker Bitpanda einen Umsatz von 477,9 Millionen Euro und konnte einen Gewinn von rund 38 Millionen Euro ausweisen. Diese Zahlen gab das Unternehmen in ihrem Geschäftsbericht bekannt. Damit übertrifft es beim Umsatz andere vergleichbare Fintech-Unicorns wie N26 oder Trade Republic.
2021 war ein durchweg erfolgreiches Jahr für die Krypto-Branche, was auch der Geschäftsbericht von Bitpanda zeigt. Im Folgejahr 2022 hat die Branche mit neuen Herausforderungen zu kämpfen. Zur allgemeinen Wirtschaftskrise kommen Faktoren wie der Zusammenbruch des Terra-Stablecoins (UST) sowie die juristischen Streitigkeiten der SEC mit Ripple belastend hinzu.
Mit dem Schwung aus 2021 peilte das Unternehmen Umsatz- und Gewinnziele an, die in diesem veränderten Markt nicht zu halten waren. Als Konsequenz daraus kündete Bitpanda im Juni Entlassungen von rund 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an. Der Geschäftsbericht von 2021 lässt durchblicken, dass sich die glänzenden Wachstumszahlen im aktuellen Geschäftsjahr in der Form nicht fortsetzen lassen.
Bitpanda baut auf Handelsvolumen
Das Geschäftsmodell von Bitpanda baut auf den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen, wobei das Unternehmen an den anfallenden Handelsspannen und Gebühren verdient. Das über Bitpanda laufende Handelsvolumen lag laut dem Geschäftsbericht bei 17,9 Milliarden Euro. Daraus resultierte 2021 ein Umsatz von 477,9 Millionen Euro, was einer Steigerung von fast 800 Prozent entspricht. 2020 lag dieser Umsatz lediglich bei 55 Millionen Euro.
Mit dem gestiegenen Umsatz erhöhten sich auch die Personalkosten. 2021 betrugen diese 71,7 Millionen Euro, bei Vorjahreskosten von 14 Millionen Euro. Im Jahresmittel 2021 lag die Mitarbeiterzahl bei 389, wobei vor den Entlassungen teilweise über 1.000 Mitarbeitende beschäftigt wurden.
Der Ausblick für 2022 fällt verhalten aus. Bitpanda plant ein „moderates Wachstum des Gesamtunternehmens und des damit verbundenen Handelsvolumens“. Ein mit dem Jahr 2021 vergleichbares Ergebnis wird angestrebt, aber nicht erwartet. Der Neobroker hat im vergangenen Jahr den Handel mit Aktien und ETFs eingeführt und erhofft sich davon positive Effekte für 2022. Der „größte Treiber des Unternehmensumsatzes“ bleibt jedoch der Kryptohandel, wie das Unternehmen im Geschäftsbericht betont.
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