Online-Einzelhandelsriese Overstock sagte in einem Statement zu einem Kunden am 9. Januar, dass er auf einen erheblichen Glitch bei seinem Partner-Bezahlsystem den Kunden die Möglichkeit gab, mit Bitcoin (BTC) und Bitcoin Cash (BCH) gleichwertig zu bezahlen. Dieser Glitch hatte die Folge, dass Kunden einen potenziell äußerst großen Rabatt bekommen haben.

Mit dem, was das Online-Medium The Verge als "eine Lektion, wie man Zahlungsmöglichkeiten mit Kryptowährungen nicht anbieten sollte" beschrieben hat, hat Overstock, wo Bitcoin seit 2014 akzeptiert wird, unbeabsichtigt BCH-Besitzern einen lukrativen Wechselkurs geboten.

Neben der Möglichkeit, mit  BTC oder  BCH dieselbe Ware im Kurs von 1:1 zu bezahlen, wurden Rückerstattungen ausschließlich in BTC ausbezahlt, was einen potenziell sehr hohen Gewinn für diejenigen bedeutete, die mit BCH bezahlt haben.

Am 9. Januar hat der KrebsOnSecurity-Mitarbeiter Brian Krebs als erster auf den Glitch aufmerksam gemacht. Krebs hat dem Bericht zufolge Solarlampen im Wert von 78,27 US-Dollar über Overstock gekauft und sie mit Bitcoin Cash bezahlt. Aber Overstock berechnete für Bitcoin Cash denselben Kurs wie für Bitcoin, was bedeutet, dass er lediglich 12,02 US-Dollar für die Lampen bezahlt hat. Daraufhin hat er um eine Rückerstattung gebeten und diese in Bitcoin erhalten, welche zu der Zeit einen Wert von 77,80 US-Dollar hatte.

Nachdem Krebs diesen Bug gemeldet hatte, erhielt er von Overstock die Antwort, dass die Schuld an dem Glitch bei Coinbase, dem Partner-Bezahlsystem, liege, und die Bestätigung, dass der Fehler behoben worden sei:

"Wir wurden durch eine unabhängige Untersuchung [durch Krebs] auf ein Problem in Bezug auf Transaktionen und Rückerstattungen mit Kryptowährungen aufmerksam gemacht. Nachdem wir mit dem Forscher zusammengearbeitet hatten, um diese Erkenntnis zu bestätigen, wurde diese Bezahlmöglichkeit gesperrt, solange wir mit Coinbase, unserem Partner-Bezahlsystem für Kryptowährungen, arbeiten, um dieses Problem zu lösen."

Coinbase allerdings, hat diesen Fehler entschuldigt und Krebs mitgeteilt, es sei ein Problem bei Overstock, aber die Firmen arbeiten zusammen, das Problem zu lösen:

"Die Ursache des Problems lag beim Partnerhändler, der die Rückerstattungswerte in unserem API Handelssystem falsch angewendet hat. Kein anderer Coinbase-Kunde hat dieses Problem gehabt. Nachdem wir am Samstag über dieses Problem mit unserem gemeinsamen Bearbeitungscode für die Rückerstattung unterrichtet wurden, haben Coinbase und Overstock zusammengearbeitet, um innerhalb weniger Stunden einen Bugfix zu installieren. Soweit wir wissen, waren nur wenige Transaktionen von diesem Problem betroffen."

Krebs hat die potenzielle Auswirkung dieser Situation wie folgt zusammengefasst:

"Stellen Sie sich die Bedeutung dessen vor: Ein unehrlicher Kunde hätte diesen Bug nutzen können, um in sehr kurzer Zeit eine absurde Menge Bitcoins zu verdienen."

Laut Krebs hat Overstock ihm gesagt, er solle den "Gewinn", den er im Laufe der Entdeckung und Untersuchung dieses Glitches gemacht hat, behalten. Berichten zufolge, ging dieses Geld von ihm an eine gemeinnützige Bibliothek.

Coinbase hat Krebs mitgeteilt, dass dieser Bug schon drei Wochen vor seiner Entdeckung und Meldung existiert habe.

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