Die Kryptobörse Coinbase hat Medienberichten zufolge mehrfach erwogen, eine Bitcoin-Investitionsstrategie wie Michael Saylors Firma Strategy zu übernehmen, sich aber jedes Mal dagegen entschieden, weil man befürchtete, dass dies die Krypto-Handelsplattform des Unternehmens unterwandern würde, so Bloomberg.
„Es gab in den letzten 12 Jahren definitiv Momente, in denen wir uns gefragt haben, ob wir 80 % unserer Bilanz in Kryptowährungen stecken sollen – speziell in Bitcoin“, legte Coinbase-CEO Brian Armstrong am 9. Mai in einem Videointerview gegenüber Bloomberg offen.
Armstrong führte aus, dass eine derartige Bitcoin Strategie die Cash-Position des Unternehmens hätte gefährden und möglicherweise das Ende der Kryptobörse bedeuten können. „Wir haben eine bewusste Entscheidung im Hinblick auf das etwaige Risiko getroffen“, fügte er hinzu.
Alesia Haas, die Chief Financial Officerin von Coinbase, die ebenfalls an der Videokonferenz teilnahm, fügte hinzu, dass das Unternehmen auch nicht als direkter Konkurrent seiner Kunden gesehen werden wollte, indem die Börse von bestimmten Kryptowährungen mehr profitiert als von anderen.
„Seien Sie sich dennoch sicher, dass wir [mit kleineren Krypto-Läufen] nicht aufhören werden“, sagte Haas, da Coinbase in seinen Quartalsergebnissen für das Q1 2025 am 8. Mai berichtete, dass es im abgelaufenen Jahresviertel weitere Krypto-Assets im Wert von 153 Millionen US-Dollar erworben hat, die sich hauptsächlich auf Bitcoin konzentrierten.
Laut BitcoinTreasuries.net hält Coinbase 9.480 Bitcoin – zu aktuellen Marktpreisen 988 Millionen US-Dollar wert – die den Großteil der 1,3 Milliarden US-Dollar an Krypto-Beständen des Unternehmens ausmachen.
Armstrongs Kryptobörse ist der neuntgrößte Bitcoin-Investor unter den börsennotierten Unternehmen und liegt damit hinter Firmen wie Strategy, dem Bitcoin-Miner MARA Holdings und Tesla.
Mehrere Unternehmen haben inzwischen damit begonnen, Saylors Bitcoin-Strategie zu kopieren, indem sie Käufe durch den Verkauf von Aktien und Anleihen finanzieren, in der Hoffnung, dass der Kursanstieg von Bitcoin auch ihre Aktienkurse in die Höhe treibt.
Mehr als 100 börsennotierte Unternehmen haben inzwischen gemeldet, dass sie Bitcoin halten, weitere 40 Emittenten von börsengehandelten Fonds, 26 private Firmen und 12 Nationalstaaten haben ebenfalls gemeldet, dass sie die Kryptowährung halten.
Coinbase baut Krypto-Derivatehandel mit Übernahme von Deribit aus
Am 8. Mai vereinbarte Coinbase die Übernahme der Krypto-Derivate-Plattform Deribit für 2,9 Milliarden US-Dollar und damit die bisher größte Unternehmensübernahme in der Branche.
Die Übernahme wird die Präsenz von Coinbase auf dem Markt für Krypto-Derivate, die bisher auf eine auf den Bermudas ansässige Plattform beschränkt war, immens erweitern.
Coinbase merkte an, dass Deribit im Jahr 2024 ein Handelsvolumen von mehr als 1 Billion US-Dollar verarbeitet hat und derzeit ein Open Interest von rund 30 Milliarden US-Dollar verzeichnet.
Der Deal macht Coinbase nun zum „globalen Marktführer“ im Krypto-Derivatehandel, so das Unternehmen.
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