Binance-Chef Changpeng Zhao (CZ) warnt die traditionelle Finanzbranche, dass deren Rückzug aus der Kryptobranche nach den verheerenden Zusammenbrüchen mehrerer Krypto-Unternehmen im Jahr 2022 und der daraus entstandenen Krise negative Konsequenzen für das Finanzwesen haben könnte.

Der Kollaps von mehreren systemrelevanten Krypto-Unternehmen wie FTX und Terraform Labs hat nicht nur das Vertrauen der Privatanleger massiv erschüttert, sondern auch viele traditionelle Finanzinstitute dazu bewogen, ihre bisherige und zukünftige Zusammenarbeit mit der Kryptobranche grundlegend zu überdenken. Daraus resultieren vielerorts Austritte aus dem Markt, die der Adoption von Krypto kurzfristig zwar schaden könnten, aber nach der Einschätzung von CZ auf lange Sicht zum Bumerang für „Traditional Finance“ (TradFi) werden könnten.

So mahnt Zhao, dass Finanzinstitute, die ihre Adoption von Kryptowährungen jetzt bremsen oder ganz umkehren, in 10 bis 20 Jahren dramatisch auf der Adoptionskurve ins Hintertreffen geraten könnten. Dahingehend führt er aus:

„Die mangelnde Krypto-Adoption könnte für traditionelle Finanzinstitute in 10 bis 20 Jahren zur existenziellen Bedrohung werden.“

Dennoch räumt CZ, wie viele andere wichtige Branchenköpfe, ein, dass besonders die Machenschaften von FTX-Chef Sam Bankman-Fried die Kryptobranche um mehrere Jahre zurückgesetzt haben. Doch das müsse nicht unbedingt negativ sein: „Die Regulierer werden unsere Branche berechtigterweise viel, viel schärfer überwachen, aber das ist wahrscheinlich auch gut so, um ehrlich zu sein.“

Der Optimismus des Binance-Chefs im Hinblick auf die langfristige Entwicklung von Krypto wird in den Kommentaren von vielen Anlegern geteilt, die sich langsam vom Seuchenjahr 2022 erholen. Die positive Stimmung wird allerdings maßgeblich auch dadurch getragen, dass Krypto-Marktführer Bitcoin (BTC) in den letzten Tagen von 15.000 US-Dollar auf mehr als 23.000 US-Dollar klettern konnte.

Da der Binance zuletzt vorgeworfen wurde, dass einige ihrer Mitarbeiter Insiderhandel betreiben würden, betont die Kryptobörse gegenüber Cointelegraph klar, dass derartiges Verhalten möglichst schon im Keim erstickt werden soll:

„Jeder Mitarbeiter muss die Gelder aus einer privaten Investition mindestens für 90 Tage halten und die Binance-Geschäftsführung ist zusätzlich verpflichtet, ihre privaten Handelsgeschäfte vierteljährlich offenzulegen.“

2018 lag diese Haltefrist noch bei nur 30 Tagen, inzwischen wurden die Daumenschrauben für private Investitionen unter den Mitarbeitern der führenden Börse also deutlich angezogen.