Der Präsident von El Salvador hat angekündigt, dass die Regierung des Landes jedem volljährigen Staatsbürger 30 US-Dollar in Bitcoin (BTC) schenken will.

Die Ankündigung wurde von der Bitcoin-Community begeistert aufgenommen, denn einige Influencer spekulierten sogleich, dass die Regierung von El Salvador dafür zunächst die benötigte Menge ankaufen müsste, was ein neues Kaufinteresse von mehr als 100 Mio. US-Dollar bedeuten würde.

Die geschätzten Bevölkerungszahlen, die bei den entsprechenden Berechnungen zugrunde gelegt wurden, variierten allerdings stark. So meint der Analyst Willy Woo zum Beispiel, dass die Anzahl der Bitcoin-Nutzer durch 4,5 Mio. Menschen um 2,5 % steigen würde.

Andere Schätzungen gehen wiederum von bis zu 6,5 Mio. Einwohnern in El Salvador aus, dies ist jedoch die Gesamtbevölkerung, die tatsächliche Zahl wäre also geringer. Zack Guzman von Yahoo Finance rechnet grob vor, dass knapp 195 Mio. US-Dollar an Bitcoin gekauft bzw. verschenkt werden.

Konkrete Daten zur Bevölkerung älter als 15 Jahre lassen sich kaum finden, wobei Statista 2019 erhoben hatte, dass es sich hierbei ungefähr um 4,72 Mio.

Die Euphorie der Twitter-Community könnte jedoch ein wenig verfrüht sein, denn die Lokalzeitung Prensa Latina gibt zu bedenken, dass wohl nur diejenigen Bürger Bitcoin geschenkt bekommen, die die von der Regierung gestellte Krypto-Wallet herunterladen.

Die Ankündigung wurde am gestrigen Freitag auf einer Pressekonferenz von Präsident Nayib Bukele höchstpersönlich gemacht. In diesem Zusammenhang meinte Bukele, dass die „Wallet-App überall mit einer Mobilfunkverbindung verfügbar ist, und dafür auch kein Handyvertrag nötig ist“.

Darüber hinaus bestätigte der Präsident, dass das viel diskutierte Gesetz, durch das Bitcoin in dem Land als offizielles Zahlungsmittel anerkannt wird, ab dem 7. September in Kraft treten wird.

Das Bitcoin-Gesetz von El Salvador wurde vor knapp zwei Wochen verabschiedet. Während die Krypto-Community darüber jubelt, erntet das Land jedoch von Politik und Behörden Kritik, darunter auch die Weltbank.