In den 16 Jahren seit der großen Bankenkrise von 2008 hat es zahlreiche große Firmenübernahmen gegeben. Darunter war auch die Übernahme von Twitter durch Elon Musk, die eine ganz besondere Herausforderung darstellte, wie einige an der Finanzierung des Geschäfts beteiligte Banken nun berichten.
Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge sitzen auf Grund dessen aktuell rund 13 Milliarden US-Dollar an Krediten, die für den Kauf von Twitter (jetzt X) verwendet wurden, in den Bilanzen der Banken fest.
Bei dieser Art der Fremdfinanzierung ist es üblich, dass die Banken diese Schulden an andere Investoren verkaufen. Da es sich bei X jedoch um ein privates Unternehmen handelt, können auf diese Weise auch Anleger, die an der ursprünglichen Finanzierungsphase nicht beteiligt waren, zu Beteiligten werden.
Teuere Twitter-Übernahme
Als Musk Twitter kaufte, wurde das Unternehmen mit etwa 38 Milliarden US-Dollar bewertet. Daher war sein Angebot von 44 Mrd. US-Dollar rein rechnerisch gesehen etwas übertrieben. Auf seinem Höhepunkt im Jahr 2020 (zwei Jahre vor der Übernahme durch Musk) hatte das Unternehmen jedoch eine Bewertung von rund 62 Mrd. US-Dollar erreicht.
Da es sich um ein privates Unternehmen handelt, ist X nicht verpflichtet, seine Einnahmen zu melden. Daher ist es schwierig zu sagen, wie hoch der tatsächliche Wert des Unternehmens im Verhältnis zu dem ist, was Musk einst dafür bezahlt hat. Das Unternehmen behauptete jedoch im vierten Quartal 2023, dass es etwa 19 Milliarden US-Dollar wert sei, während die Analysten von Fidelity im Januar 2024 den Wert auf 12,5 Milliarden US-Dollar bezifferten.
Kredite sind schwere Brocken
Die Banken, die den Großteil der Kredite halten, zu denen Morgan Stanley und die Bank of America gehören, haben seither ihrerseits starke Wertverlust erlitten, während X weiterhin mit der eigenen Rentabilität zu kämpfen hat.
Diese Banken erhalten zwar immer noch Zinszahlungen, so dass es sich bei den Krediten nicht unbedingt um Verluste handelt, aber sie sind dennoch schwere Brocken, die die Bilanzen der Banken belasten.
Barclays, eine der Banken mit Krediten im Zusammenhang mit Musks Twitter-Übernahme, kürzte zuletzt sogar die Gehälter ihrer Mitarbeiter um Kosten zu sparen.
Dem Journal zufolge wurden die Gehälter der Banker im Team für Fusionen und Übernahmen um satte 40 % gekürzt, wobei als Grund dafür „mehrere ausstehende Geschäfte“ genannt wurden, wovon „X bei weitem das größte“ war.
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