Die Ratingagentur Fitch Ratings hat El Salvador nun ebenfalls vor der Einführung von Bitcoin (BTC) als gesetzliches Zahlungsmittel gewarnt und Bedenken geäußert, dass Kryptowährungen systemische Risiken für das Land bergen könnten.

Fitch Ratings verwies auf die mangelnde Klarheit in Bezug auf die Implementierung von Bitcoin in den Massenmärkten und warnte vor der inhärenten Volatilität und den operativen Risiken für die Bürger, die mit dem Krypto-Ökosystem zu tun haben. Außerdem verwies die Agentur auf das derzeitige Engagement El Salvadors in Wertpapieren mit geringer Bonität hin und erklärte, "weitere Bestände an risikoreichen Vermögenswerten werden dieses Risiko nur noch vergrößern".

Anfang Juni verabschiedete die salvadorianische Legislativversammlung das umstrittene "Bitcoin-Gesetz" von Präsident Nayib Bukele und ebnete damit den Weg für die Anerkennung von BTC als gesetzliches Zahlungsmittel neben dem US-Dollar ab dem 7. September 2021. Damit werden alle salvadorianischen Unternehmen Bitcoin für Waren oder Dienstleistungen akzeptieren müssen.

Fitch prognostiziert, dass Versicherungsunternehmen, die im Jahr 2020 21 Prozent des Gesamtkapitals von El Salvador ausmachten, Bitcoin eher nicht für Schadens- oder Leistungszahlungen einsetzen werden wollen. Die Agentur spekuliert, die Versicherer würden wahrscheinlich versuchen, "Bitcoin so schnell wie möglich in USD umzuwandeln, um das Wechselkursrisiko zu begrenzen", wenn sich die Versicherungsnehmer für die Auszahlung von Prämien in Digitalwährung entscheiden.

In diesem Zusammenhang: Zwang und Koexistenz: Wie El Salvadors Bitcoin-Gesetz die globale Finanzwelt verändern könnte

Regierungen und Staatsoberhäupter wägen weiterhin die Vor- und Nachteile einer Bitcoin-Nutzung in der Finanzwelt ab. Der Finanzminister von El Salvador Alejandro Zelaya hat dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zugesichert, dass das Land weiterhin sowohl den US-Dollar als auch Bitcoin verwenden werde.

Zuvor hatte das Land einen 1,3-Milliarden-US-Dollar-Kredit beim IWF beantragt. Hier gibt es nun einen Interessenkonflikt für die von den Vereinten Nationen geführte Organisation. Darüber hinaus hat die Weltbank El Salvador eine Unterstützung bei der Einführung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel verwehrt.