In der heutigen Pressekonferenz vom 9. November zum aktuellen Quartalsbericht für das Q3 hat der Krypto-Finanzdienstleister Galaxy Digital offengelegt, dass er noch offene Forderungen in Höhe von 76,8 Mio. US-Dollar in Landeswährungen und Kryptowährungen gegenüber der in Schieflage geratenen Kryptobörse FTX ausstehen hat. Aus der Forderungssumme befinden sich 47,5 Mio. US-Dollar bereits im Rückzahlungsprozess.

Am Vortag hatte die FTX überraschend alle Auszahlungen gestoppt, was durch eine Kombination aus einem Kurseinbruch der firmeneigenen Kryptowährung FTT und einem Bankansturm der Nutzer ausgelöst wurde. Da der FTX Token als Kreditsicherheit für die Leihgeschäfte der Plattform genutzt wird, ist es auf Grund der Entwicklungen unweigerlich zu einem Liquiditätsengpass gekommen.

Trotz dieser Forderungen, die im schlimmsten Fall ausfallen könnten, verfügt Galaxy Digital nach eigenen Angaben über Liquidität in Höhe von 1,5 Mrd. US-Dollar, darunter 1 Mrd. US-Dollar in Bargeld und weitere 235,8 Mio. US-Dollar in Stablecoins. Doch die Lage ist alles andere als rosig, denn ohnehin weist der Finanzdienstleister für das Q3 bereits ein Minus von 12 % gegenüber dem Vorjahr aus, was allen voran aus der anhaltenden Krise am Kryptomarkt resultiert.

Galaxy Digital erzielt Umsätze in erster Linie aus Beratungsgebühren, Managementgebühren, Kreditzinsen, Krypto-Mining und Kurssteigerungen aus Krypto-Investitionen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz der Firma nun jedoch um satte 84,9 % im Q3 eingebrochen. Daran sind besonders die verringerten Gewinne aus Kapitalinvestitionen in Krypto-Finanzprodukte schuld.

Die Zukunftspläne des Krypto-Unternehmens sehen eine Umstrukturierung und einen Umzug von der kanadischen Toronto Stock Exchange zur amerikanischen Börse Nasdaq im nächsten Jahr vor. Ab Mitte Januar 2023 soll Co-Präsident Damian Vanderwilt zudem von seinem Amt zurücktreten und nur noch im Vorstand und in beratender Funktion tätig sein.