Die Londoner Bitcoin-Gold-Börse Vaultoro hat eine Partnerschaft mit Eric Vorhees Altcoin-Wechselstube Shapeshift.io angekündigt:
#ShapeShift & @Vaultoro have teamed up to allow users to purchase physical gold with #Bitcoin and 30+ digital assets: t.co/5K1xoV7axN
— ShapeShift.io (@ShapeShift_io) 3. Juni 2015
Vaultoro bietet Nutzern auf der ganzen Welt die Möglichkeit ihre Bitcoin gegen Gold zu tauschen. Das Edelmetall kann ab 0,001Gramm erworben werden und wird in einem Schweizer Zollfreilager in Zürich gelagert. Die Handelsgebühren variieren volumenabhängig zwischen 0,5% und 0,2%, die Lagergebühren betragen 0,4% pro Jahr. Im Gegenzug bietet das Unternehmen eine 100%-Versicherung der Bestände, laufende Audits durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO und die Garantie, dass das Gold der Kunden zum mindestens 100% vorhhanden ist und niemals verliehen oder verpfändet wird. Erklärtes Ziel von Vaultoro Gründer Joshua Scigala ist es, die transparenteste (Gold)Börse der Welt zu werden, nachdem er selbst ein Opfer des MtGox-Debakels wurde.
Shapeshift.io hat als Reaktion auf die zahlreichen Hacks und Pleiten diverser Altoin-Börsen einen Dienst gestartet, der es Nutzern erlaubt ihre Altcoins direkt gegen Bitcoin oder andere Altcoins zu tauschen, ohne einen Nutzeraccount anlegen und seine Cryptowährungen bei einem Dritten (=den Börsen) lagern zu müssen. Das Unternehmen hat seinen Sitz in der Schweiz und zählt "Bitcoin Jesus" Roger Ver und Barry Silbert zu seinen Investoren.
Über die bei Vaultoro integrierte Shapeshift-Schnittstelle können Kunden nun ihr Depot mit Altcoins wie Dash, Doge oder Monero auffüllen - bis zum Gegenwert von 5.000 US-Dollar pro Tag sogar ohne Identitätsprüfung - und die erhaltenen Bitcoin verwenden, um Gold zu kaufen.
Deutsche Regulatoren sollten aufhorchen, dass derartige Fintech-Innovationen in Großbritannien bzw. der Schweiz ansässig wurden. Vaultoro ist beispielsweise ursprünglich in Berlin entwickelt worden, sah sich dann aber gezwungen aufgrund zu hoher regulatorischer Hürden seitens der BaFin nach London umzusiedeln, wie Gründer Joshua Scigala in einem Interview mit der (ebenfalls nach London umgesiedelten) Bitcoin-Börse Yacuna erklärte:
Wir haben alles in Berlin entwickelt, aber die Auflagen der Regulieringsbehörde in Deutschland (BaFin) waren viel zu teuer und aufwändig, als dass wir hätten versuchen können ihnen zu entsprechen. Wir wären alleine schon am wöchentlich anfallenden Papierkram erstickt und die Kosten hätten hundertausende Euro betragen. Mir scheint, dass es Deutschland einen klassischen Fall von "regulatory capture" gibt, da die BaFin eigentlich nur die existierenden Banken und Börsen schützt, indem sie unüberwindbare Eintrittsbarrieren für distruptive Startups errichtet. Das hat dazu geführt, dass wir nach Großbritannien gezogen sind und das Unternehmen dort gegründet haben. Ich glaube, dass diese Form von Talentabwanderung in Länder, die Bitcoin aufgeschlossener gegenüberstehen Länder wie Deutschland dazu bringen wird, ihre strenge Haltung zu überdenken, die auch dazu geführt hat, dass Localbitcoins.com sich aus Deutschland zurückgezigen hat. Die BaFin ist ursprünglich errichtet worden, um die Verbraucher zu schützen, was sehr wichtig ist, aber die bestehenden Regulierungen passen nicht immer auf Bitcoin Börsen.
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