Die große Kryptobörse Kraken plant einen etwaigen Börsengang im nächsten Jahr, wie CEO Jesse Powell bestätigt.

Die entsprechenden Äußerungen machte Powell beim Fernsehsender CNBC, nachdem Kraken zuvor Rekordzahlen für das erste Quartal 2021 veröffentlicht hatte, die einen beträchtlichen Anstieg an neuen Kunden und beim Handelsvolumen ausweisen.

„Unser erstes Quartal hat das gesamte letzte Jahr geschlagen“, wie der CEO stolz verkündet. Dem fügt er an: „Wir hatten die Zahlen vom Vorjahr schon im Februar übertroffen. Der ganze Markt ist einfach völlig explodiert.“

Angesprochen auf eine potenzielle Notierung an der Börse bestätigte Powell dann, dass es bei der Kryptobörse tatsächlich Überlegungen für einen Börsengang gibt, der jedoch erst 2022 erfolgen soll:

„Wir arbeiten darauf hin, dass wir irgendwann im nächsten Jahr an die Börse gehen können. […] Ähnlich wie Coinbase würden wir wohl einen direkten Börsengang anpeilen.“

Die Coinbase ist mit ihren Planungen schon deutlich weiter, denn Börsengang der konkurrierenden Krypto-Handelsplattform soll bereits am 14. April durchgeführt werden. Ein großer Schritt für Kryptobranche und Wall Street, denn börsennotierte Krypto-Unternehmen eröffnen für Investoren einen konventionellen Weg, um in Kryptowährungen zu investieren.

Wie Kraken-Chef Powell für sein Unternehmen in Aussicht stellte, wählt auch Coinbase dabei die Form eines „Direct Listings“, was den Prozess deutlich beschleunigt und weitaus weniger kostenintensiv macht. Bei einem Direct Listing verkaufen die Anteilseigner einer Firma direkt ihre bestehenden Anteile, anstatt erst neue „Shares“ auszustellen, wie es bei einem Initial Public Offering (IPO) der Fall ist.

Genau wie Kraken hat auch Coinbase ein Rekordquartal hingelegt, wodurch der Umsatz der Kryptobörse auf 1,8 Mrd. US-Dollar gestiegen ist. Das Handelsvolumen der Plattform ist zugleich um 276 % nach oben geschossen.

Obwohl die Kraken durch einen Börsengang wohl nicht eine Unternehmensbewertung von 100 Mrd. US-Dollar erreichen wird, wie es Beobachter bereits für die Coinbase prognostizieren, dürfte sich dieser Schritt auch für die kleinere Kryptobörse lohnen, denn die Handelsplattform ist inzwischen zu groß, um per SPAC an die Börse zu gehen. Ein alternativer Weg, der in den USA immer mehr an Beliebtheit gewinnt, doch überwiegend von kleineren Firmen genutzt wird.

Dahingehend erklärt ein Kraken-Sprecher gegenüber Cointelegraph:

„Wenn Kraken an die Börse geht, dann per Direct Listing und nicht per SPAC, denn dafür sind wir mittlerweile zu groß.“