Der Kryptomarkt entwickelt sich denkbar dynamisch und ist trotz seiner dezentralen Vision natürlich auch von der staatlichen Behandlung abhängig. Denn die Adoption von Bitcoin und Co. steht eben unter dem Einfluss einer progressiven Krypto-Regulierung. 

Während diese in den USA in den letzten Jahren mit einer aggressiven SEC nicht wirklich förderlich für Innovation und Adoption war, soll sich dies im Jahr 2025 ändern. Die Trump-Administration hatte bereits vor der Wahl angekündigt, die Krypto-Industrie besser und technologieoffen zu regulieren, um die USA zur „Krypto-Hauptstadt der Welt“ zu machen. 

So zeigte sich die Hoffnung der Krypto-Analysten bereits im Vorfeld der Wahl. Die verbesserten Gewinnchancen und steigenden Umfragewerte von Trump korrelierten hier stark positiv mit dem Bitcoin-Kurs.

Doch nun gibt es erste Fortschritte bei der Regulierung im Q1 2025. 

Fünf Beispiele, die auch von den Analysten bei Bitwise positiv hervorgehoben werden. 

Trump führt Bitcoin-Reserve mit Executive Order ein

Im ersten Quartal 2025 erließ Präsident Donald Trump zwei richtungsweisende Executive Orders zur Förderung digitaler Vermögenswerte. Die erste Maßnahme, betitelt „Strengthening American Leadership in Digital Financial Technology“, initiierte eine neue Arbeitsgruppe zur Entwicklung regulatorischer Leitlinien. Gleichzeitig prüft diese Gruppe die Bildung eines nationalen Krypto-Vorrats.

Die zweite Order führte zwei neue staatliche Strukturen ein: die „Strategic Bitcoin Reserve“ und den „U.S. Digital Asset Stockpile“. Erstere dient ausschließlich der Aufbewahrung von Bitcoin, finanziert durch beschlagnahmte Bestände. Zugleich werden Strategien für eine budgetneutrale Erweiterung entwickelt – ganz ohne Steuerlast.

Der Digital Asset Stockpile bündelt hingegen weitere Kryptowährungen, sprich Altcoins. Auch hier erfolgt die Kapitalisierung über beschlagnahmte Vermögenswerte, doch im Unterschied zu Bitcoin sind keine weiteren Käufe geplant; Verkäufe bleiben möglich.

Diese Differenzierung verdeutlicht die US-Position: Bitcoin wird als vorrangiges digitales Wertaufbewahrungsmittel betrachtet. Altcoins hingegen gelten als taktisches Element mit begrenzter strategischer Relevanz.

Politikwechsel bei der SEC: Paul Atkins übernimmt Vorsitz

Im April 2025 wurde Paul Atkins mit knapper Mehrheit vom US-Senat zum neuen Vorsitzenden der Securities and Exchange Commission (SEC) ernannt. Der frühere SEC-Kommissar gilt als bekennender Befürworter digitaler Vermögenswerte. Sein Amtsantritt signalisiert einen klaren Richtungswechsel im Umgang mit Krypto-Unternehmen.

Während unter Gary Gensler eine strikte Regulierungsstrategie dominierte, die zu zahlreichen Verfahren gegen Branchengrößen wie Coinbase, Binance oder Ripple führte, hat die neu aufgestellte SEC eine Deeskalation eingeleitet. Mehrere Verfahren, darunter auch gegen OpenSea, Uniswap und Kraken, wurden eingestellt oder überarbeitet.

Kongress kippt DeFi-Broker-Regel des IRS

Mit deutlicher Mehrheit hob der US-Kongress im April 2025 eine umstrittene Steuerregel der Biden-Regierung auf. Die sogenannte „DeFi-Broker-Regel“ hätte dezentrale Finanzplattformen ab 2027 zur Erfassung von Steuer- und Transaktionsdaten verpflichtet. Experten kritisierten die Regel als praxisfern, da DeFi-Plattformen ohne zentrale Instanzen arbeiten. Das Repräsentantenhaus stimmte mit 292 zu 132 Stimmen für die Aufhebung, unterstützt von 76 Demokraten. Der Senat votierte zuvor mit 70 zu 28 Stimmen. Präsident Trump unterzeichnete die Resolution am 10. April 2025, womit die Regel endgültig außer Kraft gesetzt wurde.

FASB führt neue Standards für Krypto-Bilanzierung ein

Das Financial Accounting Standards Board (FASB) hat neue Bilanzierungsregeln eingeführt, die den Umgang mit Kryptowerten deutlich vereinfachen. Unternehmen dürfen nun Wertänderungen digitaler Vermögenswerte direkt im Nettoergebnis ausweisen. Damit ersetzt die neue Regel die bislang geltende Bewertung zum Anschaffungspreis abzüglich möglicher Wertminderungen.

Die Umstellung führt zu einer marktnäheren und flexibleren Darstellung von Krypto-Beständen in der Unternehmensbilanz. Gerade bei volatilen Assets wie Bitcoin oder Ether sorgt dies für mehr Transparenz und realitätsnahe Bewertungen.

Die Reform gilt als Reaktion auf die zunehmende Relevanz digitaler Vermögenswerte in der Unternehmenspraxis und reduziert zugleich den administrativen Aufwand. Durch die neue Methode wird die Integration von Kryptowährungen in die Finanzberichterstattung erleichtert.

US-Finanzministerium hebt Sanktionen gegen Tornado Cash auf

Das US-Finanzministerium hat die Sanktionen gegen Tornado Cash aufgehoben. Grundlage war ein Gerichtsurteil, dem zufolge die unveränderbaren Smart Contracts des Protokolls nicht als rechtlich sanktionierbares Eigentum gelten. Die ursprünglichen Maßnahmen zielten darauf ab, illegale Geldströme zu unterbinden, da Tornado Cash wiederholt zur Geldwäsche genutzt worden war.

Tornado Cash ist ein dezentrales Protokoll auf Ethereum, das Transaktionen anonymisiert. Nutzer senden Kryptowährungen in einen Smart Contract, der die Verbindung zwischen Ein- und Auszahlung verschleiert. Durch sogenannte „Mixing“-Technologie wird die Herkunft der Mittel unkenntlich gemacht.

Mit der Aufhebung der Sanktionen wurde ein zentrales Anliegen der Krypto-Community bestätigt: Die Trennung zwischen Technologie und individueller Nutzung. Befürworter sehen darin einen Fortschritt für Datenschutz und Dezentralität innerhalb blockchainbasierter Systeme.
 

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