Die Anzahl der aktiven Bitcoin-Wallets, von denen viele zuvor im Ruhezustand waren, hat einen bedeutsamen Anstieg verzeichnet, der für merkbare Bewegung auf den Märkten sorgen könnte. Dies berichtet Bloomberg am 11. Januar.

Bloomberg beruft sich auf Daten der Krypto-Forscher von Flipside Crypto, einem Unternehmen, das seinerseits von der großen Kryptobörse Coinbase und der Investitionsfirma Digital Currency Group (DCG) finanziert wird.

Laut Flipside (Stand: Oktober 2018) hat eine Vielzahl der lange inaktiven Bitcoin-Wallets — definiert als solche, die zwischen 6 - 36 Monaten keinerlei Transaktionen durchgeführt haben — wieder damit begonnen, ihre Coins zu nutzen. Werden diese also nun dazu gerechnet, kommen die derzeit aktiven Wallets auf ca. 60% der gesamten Umlaufmenge von Bitcoin (BTC).

Die Menge der aktiv genutzten Bitcoins soll wiederum seit Sommer 2018 um 40% angestiegen sein. Eric Stone, Leiter der Datenforschung bei Flipside, meint dazu:

„Dies stellt eine bedeutsame Veränderung dar. Es gibt ein höheres Potenzial für Kursschwankungen als üblich.“

Bloomberg weist darauf hin, dass es bei den Wallets jeweils ähnlich drastische Verschiebungen gab, als Bitcoin 2015 und 2017 Rekordwerte bei der Kursvolatilität verzeichnet hat. Im Jahr 2017 konnte die Kryptowährung dadurch sogar ihr Rekordhoch von 20.000 US-Dollar erzielen.  

Inactive Bitcoin Accounts Plummet

Rückläufige Anzahl der inaktiven Bitcoin-Wallets. Quelle: Bloomberg.com

Flipside Geschäftsführer David Balter erklärt gegenüber Bloomberg, dass es vermehrt Langzeit-Besitzer sind, die nun wieder auf dem Markt aktiv werden. Diese hatten sich wegen der volatilen Märkte in den vergangenen Jahren zurückgezogen. Eric Stone meint vielmehr, dass deren Rückkehr sogar von längerer Dauer sein könnte: „Wir haben keinen Grund zur Annahme, dass sie wieder für 2 Jahre inaktiv sein werden.“  

In diesem Zusammenhang verweist Bloomberg auf die stark konzentrierten Eigentumsverhältnisse der Top-Kryptowährung. So verfügen allein 1.000 Wallets über 85% aller Bitcoins. In der Branche werden Wallets dieser Größenordnung als „Bitcoin-Blauwale“ bezeichnet, da sie genügend Vermögen halten, um eigenhändig die Märkte beeinflussen zu können.

Vergangenen Oktober — als der neuerliche Trend laut Flipside seinen Anfang gefunden hat — veröffentlichte das Forschungsunternehmen Chainalysis eine Studie, die die 32 größten Bitcoin-Wallets untersucht hat. In diesen Wallets sollen sich insgesamt 1 Mio. BTC befinden, was bei Redaktionsschluss einem Wert von ca. 3,7 Mrd. US-Dollar entspricht. Allerdings zeigten die Daten, dass lediglich ein Drittel dieser „Blauwale“ aktiv am Handel beteiligt war, außerdem würden diese „entgegen der Masse handeln und bei Preisstürzen kaufen“. Dementsprechend kommt die Studie zu dem Schluss, dass die Blauwale nicht für die Kursvolatilität verantwortlich waren.