Im Rahmen der Blockchain-Konferenz BlockDown 2020 hat Changpeng Zhao (CZ), der Gründer und Geschäftsführer der führenden Kryptobörse Binance, seine Einschätzung zur aktuellen und zukünftigen Lage der Kryptomärkte abgegeben.

Die BlockDown 2020 wird vom 16. April bis zum heutigen 17. April abgehalten, findet aufgrund der wegen dem Coronavirus verhängten Kontaktsperren jedoch virtuell statt.

Kryptobörsen weiterhin stark

Angesichts der Corona-Krise stellt Zhao fest, dass das Jahr 2020 „im Hinblick auf die weltweite Lage bisher schwierig ist“. Allerdings würde es den Kryptobörsen „eigentlich sogar ganz gut gehen“, wie er ergänzt.

„Obwohl der Bitcoin-Kurs gefallen ist, verzeichnen wir viel mehr Handelsaktivität“, wie der Binance Geschäftsführer erklärt, wobei er betont, dass das Handelsvolumen auf den größten Kryptobörsen momentan zwischen drei- bis fünfmal so hoch ist wie sonst.

Abschwung kam überraschend

Allerdings räumt Changpeng Zhao ein, dass er, ähnlich wie die Mehrheit der Krypto-Experten und -Anleger, nicht damit gerechnet hatte, dass der Absturz des Weltwirtschaftsmarktes auch die Kryptomärkte so massiv in Mitleidenschaft ziehen würde:

„Eigentlich waren wir alle davon ausgegangen, dass Bitcoin in einer Wirtschaftskrise nach oben klettern wird. Tatsächlich ist es aber so gekommen, dass der Weltwirtschaftsmarkt um 5 % abgestürzt ist, was einfach ganz viel Geld vernichtet hat.“

Hinzu kommt, dass viele Anleger wegen der Krise gleichzeitig ihre Krypto-Vermögen zurück in Bargeld umtauschen wollten, was den Crash der Kryptomärkte noch weiter angefacht hat.

Handelsvolumen trotzt der Krise

Die rekordverdächtigen Handelsaktivitäten inmitten des Crashes sieht Zhao als positives Vorzeichen für die weitere Kursentwicklung.

So stellt der Binance Geschäftsführer fest, dass „wann immer der Kurs fällt und sich auf niedrigerem Niveau wieder fängt, dann verringert sich auch das Handelsvolumen […], während wir beim aktuellen Absturz ein deutlich erhöhtes Handelsvolumen verzeichnen“.

Aus diesem erhöhten Handelsvolumen schlussfolgert CZ, dass „immer mehr Leute auf die Kryptomärkte drängen“. Und weiter:

„Wenn das passiert, dann bleibt der Kurs normalerweise nicht lange unten.“

Kurbelt Geldpolitik einen neuen Aufwärtstrend an?

Des Weiteren stimmt auch Zhao mit in den Tenor ein, dass die geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbanken als Katalysator für die Kryptomärkte dienen werden. Allerdings drückt er dabei etwas auf die Euphoriebremse, da viele Krypto-Anleger auf eine schnelle Wirkung dieser Quantitativen Lockerung hoffen:

„Ich denke, viele Anleger hoffen, dass diese Maßnahmen schon am nächsten Tag Wirkung zeigen. So nach dem Motto: ‚Sobald die Zentralbank neues Geld druckt, wird der Bitcoin-Kurs nach oben gehen, da die Menschen das Geld nutzen, um damit Kryptowährungen zu kaufen.‘ Aber bis jetzt hat keiner dieses Geld bekommen und es wird erst noch geprüft, wie es überhaupt verteilt werden soll.“

„Es wird ein paar Monaten dauern, aber diese Wirkungskette wird tatsächlich so kommen“, wie er sich dennoch optimistisch gibt.

„Mathematik ist ein Naturgesetz. Wenn man die Umlaufmenge der Landeswährungen erhöht, während die Umlaufmenge von Bitcoin begrenzt bleibt, dann wird der mathematische Zusammenhang früher oder später seine Wirkung zeigen. In ein paar Monaten werden wir das sehen.“

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