Der Social-Media-Konzern Meta hat bestätigt, dass die Faktenchecks auf Facebook, Instagram und Threads vorerst nur in den USA entfernt werden, wie aus einem Schreiben vom 13. Januar an die brasilianische Regierung hervorgeht.
„Meta hat bereits klargestellt, dass es sein unabhängiges Fact-Checking-Programm zum jetzigen Zeitpunkt nur in den Vereinigten Staaten einstellt, wo wir die Community Notes [Funktion] testen und verfeinern werden, bevor wir sie auf andere Länder ausweiten“, teilte Meta dem brasilianischen Generalstaatsanwalt der Union (AGU) in einem auf Portugiesisch übersetzten Schreiben mit.
Metas Schreiben folgte auf eine 72-Stunden-Frist, die die brasilianische AGU Meta gesetzt hatte, um zu klären, für wen die vermeintliche Streichung der Faktenchecks gelten würde.
Zuvor hatte Meta am 7. Januar angekündigt, die Funktion zu entfernen, um mehr „Meinungsfreiheit“ auf seinen Plattformen zu gewährleisten – als Teil einer umfassenderen Anstrengung, die eigenen Richtlinien des Unternehmens für Menschenrechte einzuhalten.
Metas Faktenüberprüfungsprogramm wird in den USA nun zunächst durch ein Community-Notes-Feature ersetzt – ähnlich wie bei Elon Musks X – um ein besseres Gleichgewicht zwischen Meinungsfreiheit und Wahrheit herzustellen, erklärte Mark Zuckerbergs Unternehmen gegenüber der brasilianischen AGU.
Es räumte zugleich ein, dass es durch das neue Feature zu missbräuchlichen Formen der freien Meinungsäußerung kommen und Schaden entstehen könnte, weshalb die Plattform bereits über automatisierte Systeme verfügt, die schwerwiegende Verstöße – von Terrorismus und sexueller Ausbeutung von Kindern bis hin zu Betrug und Drogen – erkennen und behandeln können.
Quelle: Mike Benz
Brasilien hat dennoch seine Unzufriedenheit darüber zum Ausdruck gebracht, dass Meta mittelfristig die Faktenchecks entfernen will, betonte der brasilianische Generalstaatsanwalt Jorge Messias am 10. Januar.
„Brasilien hat eine strenge Gesetzgebung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen, gefährdeten Bevölkerungsgruppen und der Wirtschaft, und wir werden nicht zulassen, dass soziale Netzwerke deren digitales Umfeld in ein Gemetzel oder Barbarei verwandeln.“
Meta-Chef Zuckerberg betonte derweil, er werde mit der neuen Trump-Regierung zusammenarbeiten, um auländische Regierungen davon abzuhalten, US-Unternehmen zu zensieren.
Zuckerberg wird voraussichtlich an der Amtseinführung des Republikaners Donald Trump am 20. Januar teilnehmen.
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