Die mexikanische Kryptowährungsbörse Bitso wird von nun an von der Finanzdienstleistungsbehörde GFSC in Gibraltar reguliert, wie aus einer Ankündigung vom 19. Juli hervorgeht.

Mögliches Novum in Lateinamerika

Ab dem 1. August werden die Depots, Auszahlungen, Einlagen und der Handel mit Kryptowährungen auf der Plattform von Bitso von der GSFC überwacht. Der gesetzliche Rahmen dafür wurde speziell für die Regulierung von Geschäften im Bereich der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) entwickelt. Bitso behauptet, dies sei möglicherweise ein Novum in Lateinamerika.

Das rechtliche Rahmenwerk für Distributed-Ledger-Technologie der GSFC wurde im Januar 2018 fertiggestellt und konzentriert sich auf die Gewährleistung eines starken Verbraucherschutzes und der Verbrauchersicherheit, wie Bitso erklärte. Die Börse argumentiert jedoch, dieser Rahmen "basiert auf Prinzipien statt starrer Regeln". Somit kann dieser auch mit dem Innovationstempo im DLT-Bereich Schritt halten.  

Die Vergabe einer so genannten DLT-Lizenz an erfolgreiche Bewerber, wie  Bitso, durch die Behörde hat der Aufsichtsbehörde den Ruf eines proaktiven und zukunftsorientierten Akteurs im globalen Sektor eingebracht.

Bitso erklärte, dass die Wahl auf die GFSC fiel, nachdem sich die Börse mit dem Team der Regulierungsbehörde auf einem internationalen Forum getroffen hatte. Neben der Einhaltung der Krypto-Regulierungsanforderungen in Gibraltar arbeitet die Börse auch sonst eng mit lokalen Finanzaufsichtsbehörden zusammen, um die Umsetzung eines Fintech-Gesetzes in Mexiko zu fördern.

Krypto-Regulierungsgrenzen

Auf die Frage nach der Benutzerfreundlichkeit erklärte das Unternehmen, dass Kunden bei der Nutzung mexikanischer Pesos weiterhin bestehende Dienstleistungen wie SPEI, Barfinanzierung oder Bitso Transfer ® nutzen werden. Dabei stehen sie weiterhin unter der Aufsicht von Bitso S.A.P.I. de C.V., das nach dem mexikanischem Fintech-Gesetz reguliert wird.

Krypto-Interaktionen werden ab August in den Zuständigkeitsbereich des GFSC DLT Regulatory Framework fallen. Das Unternehmen verpflichtet sich, die in Mexiko und in Gibraltar erbrachten Dienstleistungen strikt zu trennen und diese transparent anzugeben.

Wie Cointelegraph bereits berichtete, hat die große Singapurer Kryptowährungsbörse Huobi im Dezember letzten Jahres eine DLT-Lizenz von der GFSC erhalten. Einige Wochen zuvor konnte sich auch die Gibraltar Blockchain Exchange (GBX) eine solche sichern.

Im Frühjahr dieses Jahres startete die Gibraltar Stock Exchange (GSX), die unter dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) reguliert wird, Blockchain-Wertpapiere an seinem GSX Global Market anzubieten.

Im Februar 2018 kündigte Gibraltar einen bahnbrechenden Gesetzentwurf für Initial Coin Offerings (ICOs) an, der in der gesamten Branche Interesse weckte.