Die Ethereum-betriebene Plattform Buglab hat sich vorgenommen, die Informationssicherheit zu erhöhen, indem der Prozess zur Aufspürung von Schwachstellen in Herausforderungen - oder "Wettbewerbe" - für zertifizierte Cybersecurity-Tester verwandelt wird. Den Experten werden Zeitlimits für das Aufspüren jener Schwachstellen vorgegeben und die Teilnehmer außerdem für ihre kumulativen Entdeckungen belohnt. Buglab will darüber hinaus zur Sicherheit von Krypto-Börsen beitragen, indem es Testreihen mit Belohnungen von insgesamt 1,7 Mio. Euro finanziert.

Laut dem Unternehmen kann diese Methode dabei helfen, die Probleme zu überwinden, die beim traditionellen Testen von Sicherheitsmängeln auftreten: Kostineneffizienzen, mangelnde Ressourcen und die Irrelevanz der Berichterstattung. Klienten profitieren, indem diverse Cybersicherheitsforscher auf kompetitive Art mit der Aufgabe betreut werden. Die Tester können außerdem Tiefenalysen über die entdecken Probleme einfügen.

Zusätzlich zu den Wettbewerben hat Buglab ein Programm namens Vigilante Protocol, in dem 'Whitehat'-Hacker ihre gefundenen Systemschwachstellen teilen können. Buglab will dann weltweit mit Computer Emergency Response Teams (CERTs) zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Sicherheitslücken in anderen Fällen nicht wiederholt werden.

Laut Buglab will das Projekt Unternehmen kostenlos unterstützen, und Whitehat-Hacker werden mit den Reserven des Vigilante-Protokolls belohnt, die aus 20 Prozent der von der Plattform erzeugten Token finanziert wird.

Cybersicherheitslücken schließen

Bei dem aktuellen Kräftemessen zwischen Cybersicherheit und Online-Hackern scheint die Sicherheitsseite zu verlieren. Während Cyberprofis neuartige Methoden zur Blockade der Hacker anwenden, sind die Kriminellen wiederum in der Lage, ihre Methoden auf neue und einfallsreichere Weise anzupassen. Die limitierte Anzahl an Experten auf Seiten der Cybersicherheit trägt weiterhin zu dem Problem bei. Im Jahr 2017 prognostizierten Daten aus einer Studie über die Arbeitskraft der globalen Informationssicherheit (Originaltitel: Global Information Security Workforce Study), dass bis 2022 1,8 Millionen Beschäftigte im Bereich Informationssicherheit fehlen werden.

Während Gartner voraussagt, dass 2018 notwendige 79 Mio. Euro für Investitionen in Informationssicherheit fehlen, behauptet Bugblabs Whitepaper, dass ihr Service einen "einzigartige, wettbewerbsfähige, Anreiz-reiche und einfach zu bedienende Plattform [darstellt], um dieses weit verbreitete und wachsende Geschäftsbedürfnis anzugehen." Sie weisen darauf hin, dass auch viele Unternehmen, die bereits über Cybersicherheitssysteme verfügen, trotzdem nicht die möglichen Lücken oder Schwachstellen in ihren Abwehrmechanismen erkennen. Buglab will diesen Unternehmen dabei helfen, mögliche Cybersicherheitslücken zu identifizieren und zu schließen.

Das Projekt war letztens im Finale der ICO RACE in Lugano in der Schweiz und vertrat sich selbst - vom 16. bis 19. Juli - beim Blockchain-Wirtschaftsforum in San Francisco.

Laut der Firmenwebseite haben die Expertenmitglieder des Teams hinter Buglab diverse Erfahrungen im Bereich Blockchain und Krypto. Backend-Entwickler Alexander Belokon beispielsweise arbeitet seit mehr als 15 Jahres an Codes und der Gründer und Geschäftsführer Reda Cherqaoui hat in einer Reihe von Technologiebereichen gearbeitet - von Banken bis hin zu Elektronik. Er sagte, er habe Internetgiganten wie Google und Yahoo kostenlos dabei geholfen, Schwachstellen zu finden. 2011 habe seine Plattform namens Agatha unter anderem einen Fehler im Sicherheitssystem von Facebook entdeckt, der den Zugang zu Benutzerkonten ohne deren Passwörter ermöglichte.

Buglab-Token und Roadmap

Der eigene Krypto-Token der Plattform BGL basiert auf dem ERC-20-kompatiblen Token und wird zum Betreiben aller Transaktionen im Buglab-Ökosystem, sowie als Belohnung für Wissenschaftler verwendet.

Buglab wird ab dem 30. Juni 2018 für vier Wochen ein Token-Ausgabeevent (Whitelisting erforderlich) veranstalten.

Nach Angaben des Unternehmens wird Buglab insgesamt 425 Millionen BGL-Token erschaffen, von denen 40 Prozent oder rund 143 Mio. Euro dem Token-Verteilungsereignis zugeordnet werden. Der Verkaufspreis eines BGL-Token ist für die Dauer des Abverkaufes auf 0,128 Euro festgelegt. Buglab bietet Teilnehmern im Vorverkauf außerdem einen 25-prozentigen Token-Bonus an.

Das Unternehmen gab bekannt, dass die Veröffentlichung der öffentlichen Betaversion der Plattform für das dritte Quartal 2018 geplant ist, aber aufgrund der kürzlich erfolgten Hacker-Angriffs auf Bithumb und Coinrail entschied sich das Team, zuerst einen kostenlosen private Beta- und Host-Sicherheitstests für Krypto-Börsen durchzuführen.

Jede Börse soll per Unternehmensplan knapp 8.544 Euro (10.000 US-Dollar), sowie die gleiche Summe als Bonus erhalten. Wenn keine Schwachstellen bei der Börse gefunden werden, erhält diese die 8.544 Euro, um später einen Sicherheitswettbewerb durchführen zu können. Die Belohnung wird an die Entdecker in Token-Form nach Ablauf des Abverkaufes ausgezahlt.

Buglabs Geschäftsplan für 2018 sieht vor, nach dem Vorverkauf einen öffentlichen Verkauf in Q3 abzuhalten. Gleichzeitig soll die Blockchain-Migration eingeleitet und die öffentliche Beta-Version veröffentlicht werden. In Q4 werden dann das Protokoll des Wettbewerbs und das Vigilante-Protokoll freigegeben.

 

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