Die Entwicklung von Bitcoin seit Jahresbeginn im Vergleich zum brasilianischen Real und den finanziellen Schwierigkeiten des Landes könnten dazu beitragen, dass die Nachfrage nach der Kryptowährung in Brasilien steigt.

Laut einem neuen Bericht vom 11. Mai von Delphi Digital mit dem Titel "Die Lage des Bitcoin" könnte die Senkung der Zinssätze auf 3 Prozent durch Brasiliens Zentralbank und die Tatsache, dass der Real gegenüber dem US-Dollar 30 Prozent seines Wertes verloren hatte, Investoren vertreiben. Diese könnten in bestimmten lokalen Märkten "das Risiko-Ertragsverhältnis nicht mehr attraktiv finden".

Delphi Digital vermutet, dass dieser potenzielle Exodus zu einem stärkeren Zufluss in Richtung Bitcoin (BTC) in Brasilien führen könnte:

"Das soll nicht heißen, dass Kapital, das aus den Schwellenländern herausfließt, direkt in Bitcoin fließen wird. Aber das schiere Ausmaß dieses potentiellen Schrittes könnte als zu einer stärkeren Nachfrage nach BTC führen. Insbesondere, wenn strengere Kapitalkontrollen in Kraft treten."

BTC hat mit 74 Prozent die beste Entwicklung seit Jahresbeginn im Vergleich zum Real hingelegt. Er übertraf damit auch den US-Dollar mit seinen 21,9 Prozent. 

Quelle: Delphi Digital "Die Lage des Bitcoin (2020)"

Brasilien: Gemischte Gefühle gegenüber Krypto

Der Bitcoin-Markt des Landes könnte für Investoren zwar reifer werden, doch Kryptowährungen in Brasilien stehen regulatorischen Herausforderungen und einflussreichen Kritikern gegenüber. Vier Unternehmen, die sich auf Bitcoin-Handel fokussierten, mussten seit 2019 ihren Betrieb einstellen. Selbst der Präsident des brasilianischen Bankenverbandes hat erklärt, dass Kryptowährungen eigentlich gar keine Währungen seien.