John Reed Stark, der ehemalige Leiter der Strafverfolgungsabteilung Internet der US-Börsenaufsicht SEC, hat sich in einer Klage gegen die National Basketball Association (NBA) auf die Seite der geschädigten Krypto-Investoren gestellt.

In einem X-Post vom 8. Februar kritisierte Stark die NBA für die Genehmigung einer Partnerschaft zwischen dem inzwischen insolventen Krypto-Dienstleister Voyager Digital und den Dallas Mavericks, die letztendlich zu einer Sammelklage der Anleger führte. Die Partnerschaft zwischen Voyager und dem NBA-Team, die im Oktober 2021 angekündigt wurde, kam zustande, indem die Kryptobörse angeblich falsche Behauptungen über den Anlegerschutz aufstellte.

„Meiner bescheidenen Meinung nach haben die Mavs durch die Partnerschaft mit Voyager nicht nur ihre Fans und Spieler schamlos ausgebeutet, indem sie für Torschlusspanik (FOMO) und Durchhaltevermögen (Diamond Handes) bei Krypto-Investitionen geworben haben, sondern die Mavs sind auch mitverantwortlich für den Schaden, den Voyager bei seinen Anlegern angerichtet hat“, so Stark. Und weiter: „Stellen Sie sich das so vor: Wenn die Washington Wizards beschließen würden, mit einer Firma zusammenzuarbeiten, die Heroin herstellt, oder mit einem Unternehmen, das Blutdiamanten abbaut, würde die NBA sicherlich eingreifen und diese Vereinbarung verbieten. Das Gleiche sollte für Krypto-Partnerschaften gelten.“

Dem fügte er an:

„Ob die NBA irgendeine Schuld an dem angeblichen Voyager-Betrug trägt, bleibt unklar. Aber ich bin der Meinung, dass die NBA für Voyager-bezogenes und andere ähnliche Arten von angeblichem Fehlverhalten von NBA-Teams verantwortlich gemacht werden sollte.“

Voyager meldete im Juli 2022 inmitten eines Abschwungs am Kryptomarkt und etwa acht Monate nach Bekanntgabe der Mavericks-Partnerschaft Insolvenz nach Chapter 11 an. Im Oktober 2023 reichten die United States Commodity Futures Trading Commission (CFTC) und die Federal Trade Commission (FTC) parallel Klagen gegen den ehemaligen Voyager-CEO Stephen Ehrlich wegen betrügerischer Aussagen ein.

Die Kryptobörse einigte sich im November 2023 mit der FTC auf eine Entschädigung in Höhe von 1,65 Milliarden US-Dollar. Stark deutete an, dass die NBA zusätzlich zu der am 6. Februar eingereichten zivilrechtlichen Sammelklage auch strafrechtlich für ihre angebliche Rolle bei der Irreführung von Investoren belangt werden sollte.

Das Verfahren von Voyager vor dem U.S. Bankruptcy Court for the Southern District of New York war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht abgeschlossen. Ein Restrukturierungsplan sah vor, dass Voyager-Kunden ab Mai 2023 zunächst 35,7 % ihrer Forderungen in Kryptowährung oder Bargeld zurückerhalten.

Stark arbeitete als Vollstreckungsanwalt bei der SEC und leitete deren Office of Internet Enforcement für insgesamt 18 Dienstjahre. Derzeit ist er Präsident von John Reed Stark Consulting.

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