Die Börsenaufsicht von Singapur hat den in Schieflage geratenen Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital (3AC) dafür gerügt, dass die Investmentfirma gegenüber der Behörde Falschangaben gemacht hat. Wie die Monetary Authority of Singapore (MAS) angibt, hat der Investmentfonds scheinbar gegen geltende Eigenkapitalanforderungen verstoßen, indem 3AC deutlich mehr Vermögen verwaltet hat, als nach verfügbarem Eigenkapital zulässig gewesen wäre.

Als Three Arrows Capital 2013 in Singapur eine Genehmigung erhalten hat, wurde die Obergrenze für den Investmentfonds bei 30 Investoren und bis zu 180 Mio. US-Dollar festgesetzt. Später hat sich das Unternehmen dann allerdings auf die Britischen Jungferninseln verlagert.

Durch die Krise auf dem Kryptomarkt ist Three Arrows massiv in Schieflage geraten, denn der Bitcoin-Kurs steht nach dem Rekordhoch bei 69.000 US-Dollar im Herbst 2021 inzwischen nur noch bei schlappen 20.000 US-Dollar. Eine Entwicklung, die auch für viele Krypto-Unternehmen massive Verluste bedeutet.

Allein 3AC soll dadurch Verluste in Höhe von 400 Mio. US-Dollar erlitten haben und steht deshalb nun wohl vor der Zahlungsunfähigkeit. Nachdem das Unternehmen erste Kredite nicht zurückzahlen konnte, haben sich mittlerweile noch mehr Geldgeber gemeldet, die ihre geliehenen Gelder einfordern. Da der Krypto-Hedgefonds eng mit vielen anderen Firmen der Kryptobranche verwoben ist, geht entsprechend die Angst um, dass mit einem Zusammenbruch von Three Arrows ein weiterer zentraler Dominostein fallen könnte.

Am gestrigen Mittwoch hat ein Gericht auf den Britischen Jungferninseln bereits die Liquidation von 3AC angeordnet. Die Entscheidung ist am selben Tag gefallen, an dem auch die Krypto-Handelsplattform Voyager Digital den Investmentfonds in Verzug gesetzt hat, da dieser bis zu einer gegebenen Frist nicht seine Schuld von 15.250 Bitcoin und 350 Mio. USD Coin (USDC) beglichen hat.

Durch diese Entwicklungen scheint eine tatsächliche Insolvenz von Three Arrows umso wahrscheinlicher, allerdings bemüht sich die Geschäftsführung weiterhin, die Wogen zu glätten. Aus diesem Grund wurden auch mehrere Experten ins Boot geholt, die dem Fonds bei der Umstrukturierung und der Suche nach neuen Investoren helfen sollen.