Tether verstärkt seine Präsenz in der Türkei durch eine Partnerschaft mit einem lokalen Kryptowährungsunternehmen und will so das Branchenwissen vor Ort fördern.

Das Unternehmen hinter dem Stablecoin Tether hat eine Absichtserklärung mit der lokalen Kryptoplattform BTguru unterzeichnet, um Bildungsinitiativen im Zusammenhang mit digitalen Vermögenswerten in der Türkei zu bewerten, wie am 2. Juli bekannt gegeben wurde.

BTguru ist ein Technologie- und Strategiepartner, der sich auf virtuelle Krypto-Assets "vor allem für Banken" spezialisiert.

Im Rahmen der Vereinbarung wird Tether die Entwicklung von Programmen bewerten, um private und öffentliche Akteure in der Türkei mit den Vorteilen von Kryptowährung und Blockchain-Technologie vertraut zu machen.

Die Absichtserklärung zielt auch darauf ab, die Peer-to-Peer (P2P)-Technologie zu fördern, indem die Verbindungen von BTguru genutzt werden, um Gespräche mit Finanzinstituten im Land zu ermöglichen.

Außerdem werden Tether und BTguru Anwendungsfälle im Zusammenhang mit Real World Asset-Tokenisierung für Banken untersuchen und regionale Zahlungsnetzwerkszenarien evaluieren.

Tether prüft Geschäftsbereiche für türkischen Bankensektor

Nach Aussage von Tether-CEO Paolo Ardoino haben sich Tether und BTguru vorgenommen, das transformative Potenzial digitaler Vermögenswerte und P2P-Technologien in der Türkei zu fördern.

"Diese Absichtserklärung könnte eine solide Grundlage für den verantwortungsvollen und informierten Umgang mit digitalen Vermögenswerten schaffen. Wir freuen uns, Teil einer Bewegung zu sein, die die Freiheit fördert und die Menschen in der gesamten Türkei aufklären kann", so Ardoino.

BTguru-Partner Can Bukulmez sagte, die neue Zusammenarbeit mit Tether ziele darauf ab, neue Geschäftsbereiche mit dem Stablecoin-Unternehmen einzuführen. Im Rahmen der Partnerschaft soll auch geprüft werden, welche Geschäftsbereiche in den türkischen Bankensektor und in das aufstrebende Geschäft mit digitalen Vermögenswerten eingeführt werden können.

Türkei: Entwicklung zu globalem Kryptowährungszentrum

Die Akzeptanz von Kryptowährungen in der Türkei gewinnt derzeit deutlich an Fahrt. Nach Daten von Binance steht die Türkei an vierter Stelle beim Transaktionsvolumen und bei der Akzeptanz mit einer Rate von 40 Prozent an 12. Stelle. Damit ist das Land durchaus ein bedeutender Akteur im globalen Krypto-Ökosystem.

Die Käufe von Stablecoins in der Türkei machen auch einen bedeutenden Anteil am Bruttoinlandsprodukt des Landes aus, der 4,3 Prozent des BIP beträgt. Laut Chainalysis ist das der höchste Wert im internationalen Vergleich.

Stablecoin-Käufe nach Anteil am BIP von April 2023 bis März 2024. Quelle: Chainalysis

"Aufgrund des Interesses der türkischen Gemeinschaft an digitalen Vermögenswerten und der Blockchain-Technologie entwickelt sich die Türkei zu einem der führenden globalen Knotenpunkte für Krypto mit einem dynamischen Ökosystem, aktiven Teilnehmern und erheblichen Transaktionsvolumen", so Binance TR General Manager Mücahit Dönmez in einer Erklärung am 2. Juli.

Tether und Binance bemühen sich um eine Beteiligung am türkischen Krypto-Ökosystem. Kürzlich kam es zu einen massiven Hack auf die lokale Kryptobörse BtcTurk. Nach Angaben von Peckshield stahlen Hacker am 22. Juni mehr als 100 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen von BtcTurk.

Es gab vor einiger Zeit auch einen lokalen regulatorischen Meilenstein. Ende Juni hat die Financial Action Task Force (FATF) die Türkei von ihrer grauen Liste gestrichen und "signifikante Fortschritte" bei der Verbesserung der Geldwäschebekämpfung und der Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung als Begründung dafür angeführt.

Wie Cointelegraph zuvor berichtete, haben die AML-Anforderungen der FATF dafür gesorgt, dass die Türkei im Jahr 2024 Krypto-Vorschriften einführen will.

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