Die Bank of Thailand (BoT), also die thailändische Zentralbank, setzt sich verstärkt mit Stablecoins auseinander und plant nun eine entsprechende Regulierung.

Erst in dieser Woche hatte die Zentralbank die heimische Bevölkerung bereits vor dem Thai Baht Digital (THT), einem an die thailändische Landeswährung Baht angebundenen Stablecoin, der vom südkoreanischen Unternehmen Terra herausgegeben wird, gewarnt.

Wie Reuters am Freitag berichtet, hat der stellvertretende Zentralbankchef Siritida Panomwon Na Ayudhya dementsprechend in einer Konferenz bekanntgegeben, dass Maßnahmen zur Regulierung von Stablecoins ergriffen werden sollen. Dabei sollen sowohl Branchenteilnehmer als auch zuständige Aufsichtsbehörden ein Mitspracherecht bekommen.

Die geplante Regulierung zielt besonders auf algorithmische Stablecoins und an Landeswährungen angebundene Stablecoins ab. Eigenständige Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) und Ether (ETH) fallen nicht darunter. Zur Erinnerung: Stablecoins sind ebenfalls Kryptowährungen, die durch die Anbindung an eine oder mehrere Landeswährungen bzw. einen vergleichbaren Mechanismus ihre namensgebende (Wert-)Stabilität erhalten.

Die etwaigen Regulierungsvorschriften für an den thailändischen Baht gekoppelte Stablecoins soll ähnlich wie die ergriffenen Maßnahmen in Singapur, Japan und Großbritannien ausfallen. Dies könnte wiederum bedeuten, dass es für den Betrieb eines entsprechenden Stablecoins eine offizielle Genehmigung durch die thailändische Zentralbank braucht, womöglich wird sogar eine Einstufung als E-Geld dafür notwendig. Letzteres würde dazu führen, dass Stablecoin-Projekte direkt der Aufsicht der Zentralbank unterstehen, was Geldwäsche und andere Bestimmungen angeht.

Siritida betont, dass der BoT die Vorteile innovativer Finanztechnologien wohl bewusst sind, weshalb sie diese nicht unterdrücken will. Nichtsdestotrotz müsse es gesetzliche Richtlinien geben, die die heimische Wirtschaft schützen und die Stabilität des Finanzsystems aufrechterhalten.

Die Zentralbank von Thailand kooperiert darüber hinaus mit den Zentralbanken von Hongkong, China und den Vereinigten Arabischen Emiraten an einem gemeinsamen Blockchain-Projekt, das die Abwicklung von grenzübergreifenden Zahlungen per Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) zum Gegenstand hat. Die „Multiple Central Bank Digital Currency Bridge“ (m-CBDC) soll den Zahlungsverkehr zwischen den beteiligten Ländern vereinfachen.