FTX-Chef Sam Bankman-Fried denkt über eine Rettung der insolventen Krypto-Sparplattform Celsius nach, doch ansonsten will er sich vom „Rettungsmarkt“ zurückziehen“. Die geschädigten Kunden der zahlungsunfähigen Krypto-Plattform Voyager, deren Vermögen inzwischen bereits von der FTX aufgekauft wurden, sollen derweil schon bald ausgezahlt werden.

„Ich bin mir sicher, dass es noch etwas gibt, das wir übersehen haben, aber eigentlich haben wir soweit alles abgedeckt. Es kann zumindest nichts Großes mehr geben“, wie Bankman-Fried mit Blick auf den sogenannten Rettungsmarkt – also den Markt um zahlungsunfähige Krypto-Unternehmen – im Rahmen der DC FinTech Week am 11. Oktober einschätzt. Dem fügt er an: „Es gibt noch größere Insolvenzverfahren, in denen wir vielleicht oder vielleicht auch nicht eine Rolle spielen werden, aber eigentlich haben wir dann schon alle Schritte gemacht, die wir machen wollen.“

Nichtsdestotrotz will FTX die Lage weiter beobachten. So will das einflussreiche Krypto-Unternehmen zwischenzeitlich prüfen, ob „noch mit verhältnismäßigen Mitteln andere Teile der Kryptobranche im Notfall effizient gestützt werden können“.

Im Hinblick auf Celsius will Bankman-Fried deswegen noch keine Versprechen machen: „Wie in den meisten Fällen, werden wir uns das definitiv angucken. […] Ich weiß allerdings noch nicht, ob das letztendlich auch heißt, dass wir hier einschreiten werden.“

Die Schuld für den derzeitigen Krypto-Winter sieht Bankman-Fried vielerorts:

„Im Hinblick auf die Regulierung komme ich zu dem Schluss, dass für Inaktivität gezahlt werden muss. Das war eine große, gemeinsame Inaktivität. […] Jeder, das gilt auch für die Kryptobranche, muss sich dafür verantwortlich fühlen, nicht schon früher mehr getan zu haben und keine konstruktiven Lösungen gesucht zu haben, was die Regulierung betrifft.“

„Zumindest hätte es viel mehr Transparenz geben müssen“, wie der FTX-Chef ergänzt, denn viele Anleger wurden von den plötzlichen Insolvenzen innerhalb der Branche wie aus dem Nichts getroffen.

Abschließend kommt SBF noch auf eine weitere Sorge zu sprechen: „Die Leute fragen sich jetzt, ob es gut ist, wenn FTX so einen großen Teil der Branche ausmacht, und meine Antwort darauf ist Nein. Ich würde mir auch wünschen, dass alles mehr verteilt wäre, aber wir müssen jetzt damit leben, wie es ist.“