Das amerikanische Hedgefonds- und Finanzdienstleistungsunternehmen Citadel ist bereit, in diesem Jahr in den Kryptowährungsmarkt einzusteigen.

In der Sendung "Bloomberg Wealth with David Rubenstein" äußerte sich der Citadel-Gründer Ken Griffin zum Zustand der Märkte angesichts der aktuellen geopolitischen Konflikte. Er erklärte, die Märkte befänden sich an einem "sehr volatilen Wendepunkt".

In dem Interview ging es unter anderem auch um digitale Vermögenswerte. Dazu sagte Griffin, der zuvor erklärt hatte, "man braucht Kryptowährungen nicht", dass das Unternehmen in diesem Jahr in den Kryptowährungsmarkt einsteigen wolle.

"Man kann davon ausgehen, dass wir in den kommenden Monaten in den Markt für Kryptowährungen einsteigen werden."

Das ist eine ziemliche Kehrtwende im Vergleich zum November 2017, als Griffin sagte, "Bitcoin gleicht im Moment in vielen Aspekten dem Tulpenwahn, denen es vor Hunderten von Jahren in den Niederlanden gab". Damals, als BTC um die 10.000 US-Dollar lag, sagte er außerdem: "Solche Blasen enden meistens mit Tränen. Und ich mache mir Sorgen darüber, wie diese Blase enden könnte."

In dem Interview mit Bloomberg Wealth räumte Griffin ein, er sei zu Unrecht pessimistisch in Bezug auf digitale Vermögenswerte gewesen. "Kryptowährungen waren in den letzten 15 Jahren eine der großen Erfolgsgeschichten in der Finanzwelt", so Griffin. Er fügte hinzu:

"Und ich will ganz klar sagen, dass ich in dieser Zeit zu den Pessimisten gehörte. Aber der Kryptomarkt hat heute eine Marktkapitalisierung von etwa 2 Billionen US-Dollar. Das zeigt, dass ich in diesem Fall im Unrecht war."

Er sagte, er sei zwar immer noch skeptisch, aber "es gibt heute Hunderte und Millionen von Menschen auf der Welt, die diese Meinung nicht teilen".

"Da wir Institutionen und Anlegern bei der Lösung ihrer Portfolio-Allokationsprobleme helfen wollen, müssen wir ernsthaft in Betracht ziehen, ein Market Maker für Kryptowährungen zu werden."

Citadel analysiert die globalen Märkte und wendet eine Reihe von Strategien an, um seinen Kapitalpartnern starke Anlagerenditen zu bieten. Griffin möchte, dass das Unternehmen in den kommenden Monaten Kryptovermögenswerte in diese Strategien miteinbezieht.

Im Januar gab Citadel Securities seine erste externe Investition in Höhe von 1,15 Milliarden US-Dollar von zwei prominenten Krypto-Risikokapitalgesellschaften, nämlich Sequoia Capital und Paradigm, bekannt. Citadel, das derzeit ein Vermögen von rund 38 Milliarden US-Dollar verwaltet, wird aktuell mit 22 Milliarden US-Dollar bewertet.

In diesem Zusammenhang: Citadel Securities: Investition in Höhe von 1,15 Milliarden US-Dollar von Sequoia und Paradigm

Noch im November stand Griffin Kryptowährungen äußerst skeptisch gegenüber und erklärte damals, die Leute würden sich auf neue Ideen fokussieren und er sei darüber besorgt, "dass ein Teil dieser Leidenschaft bei Kryptowährungen unangebracht ist".

Der Milliardär hob jedoch die Eigenschaften von Ether (ETH) positiv hervor und vertritt die Ansicht, dass Vermögenswerte, die auf Ethereum basieren, letztendlich Bitcoin (BTC) ersetzen werden, der die Umwelt stärker belastet.