Die marktführende Kryptobörse Binance könnte sich mit ihrem jüngsten Versuch, den Aktienmarkt und den Kryptomarkt zu verbinden, zumindest an der deutschen Finanzaufsicht die Zähne ausbeißen.
Wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) am gestrigen Mittwoch in einer aktuellen Warnung bekanntgibt, steht die Krypto-Handelsplattform im „hinreichend begründeten Verdacht“, für bestimmte Investitionsprodukte nicht die erforderlichen Prospekte anzubieten.
Bei den betreffenden Investitionsprodukten handelt es sich um sogenannte „Aktien-Tokens“, also Krypto-Tokens, die auf Grundlage der Blockchain-Technologie ein Besitzrecht an Aktien verbriefen. Die Binance hat diesen Monat zunächst entsprechende Aktien-Tokens für Apple, MicroStrategy und Microsoft veröffentlicht, ehe diesen Montag Tokens für Coinbase und Tesla folgten. Die deutsche CM-Equity AG ist mit der Verwahrung der zugehörigen Wertpapiere, an die die Tokens angebunden sind, beauftragt.
Die BaFin stellt nun jedoch fest, dass Binance keine begleitenden Prospekte für die Investitionsprodukte herausgegeben hat, womit die Kryptobörse ihre Verpflichtungen nach dem deutschen Wertpapiergesetz vernachlässigt hat. Dies könnte eine Strafe von bis zu 5 Mio. Euro nach sich ziehen.
„Die BaFin hat den hinreichend begründeten Verdacht, dass die Binance Deutschland GmbH & Co. KG in Deutschland Wertpapiere in Form von „Aktien-Token“ ohne die erforderlichen Prospekte auf der Internetseite öffentlich anbietet“, so die Bundesanstalt.
„Bitte bedenken Sie, dass Investitionen in Wertpapiere immer nur auf der Grundlage der erforderlichen Informationen getätigt werden sollten“, wie die deutsche Behörde angesichts der mangelnden Bereitstellung an Informationen durch die Krypto-Handelsplattform warnt.
Binance hat bei Redaktionsschluss noch nicht auf Anfrage von Cointelegraph reagiert, allerdings betonte Sprecherin Jessica Jung gegenüber Bloomberg, dass die Kryptobörse eine ordnungsgemäße Zusammenarbeit mit nationalen Aufsichtsbehörden anstrebt, weshalb die notwendigen Schritte zur Aufhebung des Verdachts eingeleitet werden sollen.
„Die Binance nimmt ihre Verpflichtungen sehr ernst, und bemüht sich, alle gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, die in einem jeweiligen Land gelten. Wir werden eng mit den Behörden zusammenarbeiten, um etwaige Fragestellungen zu klären“, wie Jung dahingehend verspricht.
Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.