Binance hat nun den Betrieb wieder aufgenommen, nachdem die Börse die Aussetzung des gesamten Handels und von Auszahlungen am Mittwoch, 3. Juli, bekanntgegeben hatte.

Grund für die zeitweilige Aussetzung war eine Warnung in Bezug auf "unregelmäßigen" Syscoin (SYS)-Handel "von einer Reihe von API-Benutzern". Infolgedessen entschied sich Binance, den Handel, Auszahlungen und andere Kontofunktionen auszusetzen und eine Reihe weiterer Maßnahmen zum Schutz seiner Nutzer zu ergreifen.

Syscoin teilte der Öffentlichkeit gestern in einem Tweet mit, dass seine Entwickler ein "mögliches Problem" in der Syscoin-Blockchain untersuchten, und erklärten dabei, dass sie "die Börsen gebeten hätten, den Handel einzustellen, solange das Team das Problem untersucht".

Später twitterte die Plattform, dass, ungeachtet des "merkwürdigen Handelsverhaltens" und der "atypischen Blockchain-Aktivität," die Untersuchung ergab, dass die SYS-Blockchain sicher sei, und dass die Börsen darum gebeten wurden, den SYS-Handel wieder zu eröffnen.

Genaue Details wurden zwar nicht bekannt gegeben, aber nach dem Vorfall schien der Syscoin-Handel auf Binance stark zu steigen. Über 87 Prozent des gesamten Token-Handelsvolumens entfielen auf Syscoin, was ihn zum meistgehandelten Coin auf Binance machte. Aus Binance-Handelsdaten geht hervor, dass der SYS-Kurs auf der Plattform kurzzeitig 96 BTC (rund 550.000 Euro) erreichte:

Binance SYS/BTC Chart

Binance SYS/BTC Chart. Quelle: Binance

Als Reaktion auf die Warnung hat Binance alle vorhandenen API-Schlüssel entfernt und alle API-Nutzer aufgefordert, ihre API-Schlüssel neu zu erstellen. Dabei wurde angemerkt, dass Kunden, die keine regelmäßigen API-Nutzer sind, vorerst keinen API-Schlüssel erstellen sollten.

Die Börse sagt auch, dass sie alle unregelmäßigen Geschäfte storniert hat und bietet jedem, der während des steigenden SYS-Kurses negativ vom Handel betroffen war, gebührenfreien Handel vom 5. Juli bis zum 14. Juli an.

Alle anderen Binance-Nutzer erhalten für den gleichen Zeitraum 70-Prozent Rabatt auf die Handelsgebühren, der in Binance Coin (BNB), dem nativen Token der Plattform, ausgezahlt wird.

Letztendlich hat der Vorfall Binance dazu gedrängt, einen "Sicheren Vermögenswertfonds für Nutzer" (SAFU) zu erstellen, der ab dem 14. Juli 10 Prozent aller erhaltenen Handelsgebühren in den Fonds überträgt, um Nutzern und ihren Geldern im Extremfall Schutz zu bieten. Binance sagt, dass es für alle SAFU-Fonds getrennte Cold-Wallet-Speicher verwenden wird.

Laut Coinmarketcap ist Binance derzeit die größte Kryptobörse der Welt mit einem Handelsvolumen von rund 1,3 Mrd. Euro innerhalb von 24 Stunden.

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