Die marktführende Kryptobörse Binance hat Medienberichten zufolge alle Handelsaktivitäten in Israel eingestellt, nachdem eine zuständige Aufsichtsbehörde des Landes die Genehmigung für den Geschäftsbetrieb der Handelsplattform infrage gestellt hat.

Wie aus einem Bericht des israelischen Nachrichtenportals Globes hervorgeht, hat die israelische Kapitalmarktaufsicht Binance dazu aufgefordert, genaue Informationen über die eigenen Geschäftsaktivitäten in Israel und die entsprechend notwendigen Lizenzen vorzulegen. Die Behörde, die auch für die Beaufsichtigung von Krypto-Unternehmen zuständig ist, gibt an, dass sie bisher weder einen Zulassungsantrag von der Binance erhalten noch eine Zulassung erteilt hat, weshalb die Aufforderung zur Vorlage der offiziellen Dokumente mit einer Aufforderung zur Unterlassung des Geschäftsbetriebs gleichzusetzen ist.

„Nach dem Einschreiten der Kapitalmarktaufsicht hat die Binance nun vorläufig alle Marketingmaßnahmen und Handelsaktivitäten in Israel eingestellt, bis alle Fragen um die nötigen Zulassungen geklärt sind“, wie die Kapitalmarktaufsicht in diesem Zusammenhang mitgeteilt haben soll.

Israelische Flagge. Quelle: Pexels

Eine Bestätigung von Binance bleibt bisher aus, doch ein erster Hinweis auf die Legitimität dieser Meldung könnte sein, dass die israelische Landeswährung (Shekel) aktuell auf der Handelsplattform nicht mehr zur Verfügung steht. Andererseits stehen weiterhin noch mehrere Stellenanzeigen für Binance in Israel offen.

Im Juli 2021 hatte Binance-Geschäftsführer Changpeng Zhao noch angekündigt, dass sein Unternehmen verstärkt mit den Aufsichtsbehörden der verschiedenen Länder zusammenarbeiten wolle. Allerdings sieht sich die Plattform weiterhin in Italien, Malaysia, Polen, Deutschland, Großbritannien, Thailand, Kanada, Japan, Singapur und anderen Staaten mit massivem Gegenwind konfrontiert. So warnen die betreffenden Behörden nicht nur explizit vor dem Handel auf der Binance, sondern bezeichnen deren Geschäftsbetrieb teilweise gar als illegal.

Das technikaffine Israel hatte zuvor eigentlich einen Rechtsrahmen für Digitalwährungen eingeführt, der der Kryptobranche allgemein mehr Handlungsspielraum eröffnet. Der neue israelische Staatspräsident Jitzchak Herzog hat zudem einen Non-Fungible Token (NFT) zu seiner Amtseinführung erhalten. Die Zentralbank von Israel arbeitet wiederum fleißig an einer eigenen Zentralbank-Digitalwährung (CBDC). Der behördliche Druck auf Binance stammt also wohl nicht aus einer generellen Ablehnung der Anlageklasse.

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