Bitcoin (BTC) ist bekannt für seine Kursschwankungen. Und auch dem aktuellen Rekordlauf war im März 2020 ein Crash durch die Coronakrise vorausgegangen, ehe sich die marktführende Kryptowährung zu neuen Höhen aufschwingen konnte. Allerdings lässt dies auch den Schluss zu, dass es in der Zukunft womöglich genauso schnell wieder nach unten gehen könnte.

Jason Brown, der Direktor für Business Development bei der Blockchain-Plattform Komodo, hat für Cointelegraph darüber spekuliert, was einen ähnlichen Abschwung wie zu Beginn der Coronakrise auslösen könnte.

„Ich denke, dass ein solches Szenario unwahrscheinlich ist, angesichts der verstärkten Annahme durch institutionelle Investoren“, wie er dahingehend zunächst feststellt. Und weiter: „Andererseits hätten wir auch nicht damit gerechnet, dass das Coronavirus einen plötzlichen Crash gefolgt von einem langfristigen Höhenflug auslöst.“

Im März 2020 war Bitcoin innerhalb von 48 Stunden um 50 % abgestürzt, wobei es anderen Finanzprodukten damals ähnlich ging. Anschließend hatten dann allerdings viele namhafte Unternehmen wie MicroStrategy und MassMutual große Summen in Bitcoin investiert. MicroStrategy, allen voran CEO Michael Saylor, setzt dabei besonders stark auf die Kryptowährung als Schutz gegen drohende Inflation. „Die Institutionen verfolgen eine langfristige Strategie und spekulieren nicht“, wie Brown dementsprechend meint.

Sobald Unternehmen jedoch Kapital benötigen, um sich über Wasser halten zu können, kann sich diese Strategie schnell wieder ändern. Besonders schlimm könnte die Lage werden, wenn Institutionen insolvent werden, unabhängig von den Entwicklungen auf dem Kryptomarkt.

Der Umstand, dass Bitcoin jüngst ein astronomisches Rekordhoch von 41.000 US-Dollar erzielt hat, bedeutet unweigerlich, dass Unternehmen sich derzeit zu Höchstpreisen einkaufen. Das Risiko, das damit einhergeht, ist also höher als sonst üblich. „Das bedeutet, dass Unternehmen, die in finanzielle Not geraten, während der Bitcoin-Kurs stagniert oder fällt, unterhalb ihres Einkaufspreises verkaufen müssten“, wie Brown daraus schlussfolgert. Dem fügt er an:

„Das ist zwar alles sehr theoretisch und unwahrscheinlich, aber ein solches Szenario könnte einen Dominoeffekt nach unten auslösen, wodurch wir schnell wieder im Abwärtstrend sind. Wir haben zuvor immer darüber geredet, wie Großinvestoren den Markt bewegen können, aber aktuell ist die verfügbare Umlaufmenge der großen Kryptowährungen noch viel zentralisierter als sonst. Zukünftig braucht es also vielleicht nur einen richtigen großen Abverkauf von einem der großen Unternehmen, um den Markt deutlich nach unten zu bewegen, was womöglich sogar noch schlimmer werden könnte als während der Talfahrt von 2018.“

Im Jahr 2018 war der Bitcoin-Kurs von 17.000 US-Dollar bis auf nur noch 4.000 US-Dollar gecrasht.