Der Bitcoin (BTC)-Kurs hat laut Coinbase und Tradingview nach fast drei Jahren am 1. Dezember mit über 19.892 US-Dollar offiziell ein neues Allzeithoch erreicht.

BTC/USD-Wochen-Chart (Coinbase). Quelle: Tradingview.com

Trotz des Einbruchs in der vergangenen Woche konnte sich der BTC-Kurs im Laufe des Wochenendes wieder erholen. BTC kletterte am Montag dann mühelos über 19.000 US-Dollar und erreichte sein Allzeithoch, wenn auch nicht auf allen Börsen.

Es gibt drei Faktoren, die den Anstieg von BTC von unter 3.600 US-Dollar im März auf über 19.892 US-Dollar besonders begünstigt haben. Diese drei Faktoren sind der Anstieg der institutionellen Nachfrage, ein geringerer Verkaufsdruck und die Widerstandsfähigkeit von BTC im Jahr 2020.

Daten zeigen: Institutionelle Nachfrage treibt Rallye an

Die meisten On-Chain-Daten zeigen, dass die Nachfrage seitens der Institutionen nach Bitcoin rapide gestiegen ist.

Im November verzeichnete Grayscale ein Allzeithoch bei seinen Zuflüssen. Der Bitcoin-Futures-Markt der CME verzeichnete einen Anstieg des Open Interest um fast 1 Mrd. US-Dollar.

Grayscale sagte auch, dass im dritten Quartal 2020 mehr Institutionen in Kryptowährungen investieren würden als je zuvor.

Die Ergebnisse von Grayscale sind wichtig, um das institutionelle Interesse an Bitcoin abzuschätzen. Der Grayscale Bitcoin Trust ist für die meisten Institutionen nämlich oft der erste Zugang zu BTC.

In den Vereinigten Staaten gibt es keinen börsengehandelten Fonds (ETF) für Bitcoin und andere wichtige Kryptowährungen. Daher ist der Grayscale Bitcoin Trust ein Anlagevehikel für den US-Markt, das einem ETF am nächsten kommt. Im Bericht von Grayscale heißt es:

"Im 3. Quartal 2020 investierten mehr Institutionen als je zuvor und haben 2,9 Mio. US-Dollar für Bitcoin reserviert. Im dritten Quartal 2019 waren es noch 2,2 Mio. US-Dollar. Institutionen, die mehrere Produkte des Angebots von Grayscale nutzen, haben im Durchschnitt fast doppelt so viel investiert, als Investoren, die nur ein Produkt nutzen."

Wie Cointelegraph im August berichtete, kaufte MicroStrategy BTC im Wert von 450 Mio. US-Dollar und machte Bitcoin zu seiner primären Rücklage. Das war wahrscheinlich der Funke, der die aktuelle Welle der institutionellen Nachfrage nach diesem digitalen Wertaufbewahrungsmittel auslöste.

Den ganzen Sommer über kamen immer mehr hochkarätige Namen auf, die in Bitcoin investierten. Darunter etwa Square, Paul Tudor Jones und später auch Stanley Druckenmiller. Das heizte die positive Marktstimmung nur noch weiter an.

Im November erklärte Druckenmiller, dass Bitcoin wahrscheinlich noch lange präsent sein werde, da er Gold im Jahr 2020 deutlich überholt habe:

"Es gibt ihn seit 13 Jahren. Und jeden Tag wird er als Marke stabiler."

Geringe Zuflüsse von Walen

Sechs Monate nach der Halbierung war auch im November der Verkaufsdruck seitens der Wale gering, wie aus On-Chain-Daten hervorgeht. Das heißt, anders ausgedrückt, dass die Menge an Bitcoin, die von sehr vermögenden Anlegern an die Börsen geschickt wird, im Laufe des Monats kontinuierlich zurückgegangen ist.

Bitcoin Exchange Whale Ratio. Quelle: CryptoQuant

Ki Young Ju, der CEO von CryptoQuant glaubt, die Bitcoin Exchange Whale Ratio ist ein Indikator für eine langfristig bullische Stimmung auf dem Markt. Er sagte dazu:

"Liebe $BTC-Zweifler, nennt mich einen Moonboy, aber leider wird es keinen Massenverkauf wie im März dieses Jahres geben. Die Exchange Whale Ratio (90-Tage-Durchschnitt) ist immer noch sehr niedrig. Langfristig bullische Stimmung ist unvermeidlich."

Der geringe Verkaufsdruck auf BTC trug dazu bei, die Rallye den gesamten Monat über aufrechtzuerhalten. Damit konnte die dominierende Kryptowährung schließlich ein neues Rekordhoch erreichen.

Widerstandsfähigkeit von Bitcoin ein großer Faktor

Am 13. Juni sagte JPMorgan, dass die Erholung von Bitcoin nach dem Einbruch im März gezeigt habe, dass Bitcoin einen langen Atem hat. Die Tatsache, dass die größte Investmentbank der USA Bitcoin eine Widerstandsfähigkeit bescheinigt dürfte als wichtiger Vertrauensschub fungiert haben, insbesondere für institutionelle Anleger.

Letztendlich zeigte die beeindruckende Entwicklung in den letzten zehn Jahren und die starke Dynamik von Bitcoin seit dem Einbruch unter 3.600 US-Dollar an den wichtigsten Börsen im März, dass Bitcoin widerstandsfähig ist und langfristiges Potenzial als digitales Wertaufbewahrungsmittel birgt.