Der wahre Anteil von Bitcoin an der gesamten Marktkapitalisierung für alle Kryptowährungen konnte bei über 90% liegen, berichtete Forbes am 22. August.
Laut Analysen von Arcane Research liegt der tatsächliche Marktanteil von Bitcoin deutlich über den von Marktanalyseportalen ausgewiesenen Anteil von 70%.
Liquidität ein wichtiger Faktor
Arcane Research argumentiert, dass für die Bewertung von Bitcoin auch die Liquidität in die Berechnung einbezogen werden sollte. Sie schreiben:
"Man kann vielleicht einen Token für 3 Dollar verkaufen, aber was passiert, wenn man 1 Million verkaufen will? Ohne Berücksichtigung der Liquidität wird die Marktkapitalisierung zu einem sinnlosen Maß."
Durch die Verwendung des Handelsvolumens als einfachen Indikator der Liquidität, sowie der Annahme, dass eine komplexeres Bewertungsmodell detailliertere Ergebnisse liefern könnte, hat Arcane Research die volumengewichtete Marktkapitalisierung von Kryptowährungen neu berechnet.
Ihre Ergebnisse deuten auf einen neuen Wert von über 90% für Bitcoin hin - über 20% höher als bei anderen Schätzungen.
Die Forscher führten dafür zwei unabhängige Analysen durch - eine basierend auf Daten von CoinMarketCap und eine auf Basis der 10 Kryptowährungsbörsen, die laut Bitwise Asset Management ihr Volumen zuverlässig und unverfälscht angeben.
Stablecoins wurden von Arcane Research bei der Analyse ausdrücklich ausgeschlossen. Das Unternehmen argumentiert, solche an Vermögenswerte gebundenen Digitalwährungen stünden aufgrund ihres inneren Wertes nicht in direkter Konkurrenz mit klassischen Kryptowährungen.
Schlechte Aussichten für Altcoins?
Eine so auffällige Marktdominanz, so die Forscher, deute auf eine geringe Konkurrenzfähigkeit mit Bitcoin als Geldersatz hin. Bei Geld seien Netzwerkeffekte aufgrund der Bedeutung von Liquidität.
Eine solche robuste Dominanz hat nicht nur Auswirkungen auf Investoren, sondern auch auf diejenigen, die die Zahlungsinfrastruktur entwickeln. Auch Projekte, die auf die zugrunde liegende Sicherheit einer öffentlichen Blockchain angewiesen sind, seien davon betroffen. Ungeachtet dessen, lasse sich das Potenzial der einzelnen Kryptowährungen nicht alleine auf Basis ihrer Marktkapitalisierung ermitteln, erklären die Forscher:
"Es ist bekanntlich schwierig, auf verschiedene Nischen ausgerichtete Projekte zu vergleichen und einander gegenüberzustellen. Bei Kryptowährungen könnte man argumentieren, dass die ganze Idee, die relative Stärke verschiedener Münzen und Token zu messen, fälschlicherweise einen Wettbewerb zwischen komplementären Lösungen impliziert."
Der unverblümte Bitcoin-Anhänger und ehemalige Wall Street-Händler Max Keiser kommentierte jüngst die steigende Dominanz von Bitcoin mit den Worten, dass "die Ära der Alts und Hard Forks 2014-2017 tot ist".
Die derzeitige Dominanz von Bitcoin, gemessen am CMC, liegt auf einem Niveau, welches bereits seit April 2017 nicht mehr erreicht wurde.
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