Bitcoin (BTC) ist gerade wieder in eine wichtige Kurszone gekommen, die bisher immer den Anfang vom Ende von Bärenphasen signalisiert hat, wie Daten bestätigen.

In einem Tweet am 24. Januar hob Charles Edwards, der Gründer der Kryptoinvestmentfirma Capriole, dass Netzwerkwert-zu-Transaktions-Verhältnis (NVT) von Bitcoin hervor, da dieses ein neues und seltenes "überkauft"-Signal aufweist.

NVT signalisiert Zeit für Umschwung

Bitcoin-Kurseinbruch beschleunigte sich über das Wochenende und der Markt war kurz davor, wieder auf die Marke von 30.000 US-Dollar zu fallen.

On-Chain-Analysten sehen dennoch einige Anhaltspunkte dafür, dass der kürzliche Einbruch eher eine Überreaktion des Marktes ist und keinen langfristigen Abwärtstrend ankündigt.

Unterstützt wird diese These durch den NVT. Dieser Indikator berechnet, wie überverkauft oder überkauft Bitcoin tatsächlich ist.

Der NVT wurde vom Statistiker Willy Woo und dem Unternehmer Dmitry Kalichkin entwickelt. Die Indikator zeigt anhand des Verhältnisses der Marktkapitalisierung von Bitcoin zu seinem täglichen On-Chain-Transaktionswert, ob das Kursverhalten wirklich der On-Chain-Aktivität entspricht. 

Edwards verfeinerte den Indikator anschließend, indem er Standardabweichungsbereiche hinzufügte, um die natürlichen Veränderungen im On-Chain-Verhalten bei der Reifung von Bitcoin zu berücksichtigen. Das Ergebnis war der so genannte "NVT mit dynamischem Bereich". Diese Woche ist dieser Indikator in den grünen Bereich zurückgeklettert.

In den vergangenen zwei Jahren haben nur der Sommer 2021, also die Zeit nach dem chinesischen Mining-Verbot, und der Corona-Einbruch im März 2020 ein solches NVT-Verhalten hervorgerufen.

"Die Bewertung des Bitcoin-Netzwerks auf der Grundlage des Transaktionswert-Durchsatzes deutet darauf hin, dass wir die Wertzone erreicht haben", so Edwards auf Twitter in einem Kommentar zu den jüngsten Bewegungen des NVT.

Bitcoin-NVT mit dynamischem Bereich versus BTC/USD, Chart. Quelle: Charles Edwards/Twitter

"Leute haben mein kurzes Gedächtnis"

Auf dem Spotmarkt stellten andere Leute den Wahrheitsgehalt des jüngsten Einbruchs infrage, auch wenn BTC/USD von seinem Allzeithoch im November aus kurzzeitig um über 50 Prozent gefallen ist.

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Obwohl sich innerhalb von nur zwei Monaten einige Bestände halbiert haben, hat der Trader und Analyst Scott Melker, der auch als "Wolf Of All Streets" bekannt ist, daran erinnert, dass das für Bitcoin nichts Neues sei.

"Die Leute haben ein kurzes Gedächtnis. Im Mai fiel Bitcoin von 60.000 US-Dollar auf 30.000 US-Dollar in 10 TAGEN! 10 TAGE", twitterte er.

"Das war viel aggressiver, mit viel höherem Volumen, und es ist erst 8 Monate her. Wir haben das schon mal erlebt."
BTC/USD 1-Tages-Kerzenchart (Bitstamp) mit Rückgang im Mai 2021. Quelle: TradingView

Daher ist der aktuelle Rückgang der Kryptomärkte in den Augen von Melker, für den das einfach eine Kurzschlussreaktion des Kryptomarktes ist, nichts besonderes. Die Stimmung liegt seit mehreren Wochen am oder nahe dem unteren Ende der historischen Spanne.