Immer mehr Unternehmen setzen auf eine Bitcoin-Treasury. Während manche Unternehmen lediglich einen Teil ihrer Reserven in Bitcoin parken, gehen andere Player deutlich aggressiver vor. Diese akkumulieren Bitcoin mit Fremdkapital. Die Käufe mit Leverage bieten große Chancen in bullischen Marktphasen, doch auch Risiken sollten nicht ignoriert werden. So sieht der Hedgefonds-Manager Anthony Scaramucci ein großes Problem.
Anthony Scaramucci warnt vor riskanter Bitcoin-Schuldenstrategie
Anthony Scaramucci, der Gründer des Hedgefonds SkyBridge Capital, ist eine bekannte Figur der US-Finanzwelt. Der frühere Kommunikationschef von Donald Trump hat sich in den letzten Jahren zunehmend als Krypto-Befürworter positioniert – jedoch die folgende Entwicklung sieht er zunehmend kritisch.
Bei der DigiAssets 2025-Konferenz äußerte sich Scaramucci besorgt über eine aktuelle Entwicklung: Immer mehr Unternehmen würden Kredite aufnehmen, um Bitcoin als Teil ihrer Unternehmensreserven zu kaufen. Diese Praxis hält er für gefährlich. Seiner Einschätzung nach ähnele der Trend bestimmten Hype-Phasen wie dem SPAC-Boom vergangener Jahre.
🚨 CMC News: BTC Treasury Strategy Could Hurt $BTC, Warns SkyBridge Capital's Anthony Scaramucci
— CoinMarketCap (@CoinMarketCap) June 19, 2025
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Scaramucci warnte davor, dass sich solche auf Schulden basierenden Käufe als temporäre Modeerscheinung entpuppen könnten. Sobald sich die Marktstimmung drehe, könne dieses Verhalten zu ernsthaften Rückschlägen führen – nicht nur für die betroffenen Firmen, sondern auch für den Bitcoin-Markt insgesamt. Der Mechanismus könne sich als strukturelles Risiko erweisen.
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Scaramucci kritisiert, Saylor kauft ein
Scaramuccis Kritik steht im deutlichen Gegensatz zur Strategie von Michael Saylor. Während Scaramucci warnt, dass durch Schulden finanzierte Bitcoin-Käufe den Markt gefährden könnten, setzt Saylor mit seiner Firma Strategy genau auf dieses Modell.
Erst vergangene Woche erwarb das Unternehmen weitere 10.100 BTC für rund 1,05 Milliarden US-Dollar. Insgesamt hält Strategy nun über 592.000 Bitcoin im Wert von mehr als 41 Milliarden US-Dollar. Der durchschnittliche Einstiegspreis liegt bei etwa 70.666 US-Dollar pro Coin.
Strategy has acquired 10,100 BTC for ~$1.05 billion at ~$104,080 per bitcoin and has achieved BTC Yield of 19.1% YTD 2025. As of 6/15/2025, we hodl 592,100 $BTC acquired for ~$41.84 billion at ~$70,666 per bitcoin. $MSTR $STRK $STRF $STRD https://t.co/n7q77DmqCY
— Michael Saylor (@saylor) June 16, 2025
Nach aktuellen Daten von Bitbo.io wird deutlich, dass Unternehmen zunehmend in Bitcoin investieren. Öffentliche Firmen halten bereits über 775.000 BTC im Wert von rund 81 Milliarden US-Dollar – das entspricht etwa 3,69 % des maximalen Bitcoin-Angebots von 21 Millionen Coins. Private Unternehmen besitzen zusätzlich rund 458.000 BTC, was weitere 2,18 % ausmacht.
Zusammengenommen kontrollieren Unternehmensbilanzen damit rund 6 % aller existierenden Bitcoin. Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende institutionelle Bedeutung von Bitcoin – sowohl als strategische Reserve als auch als Element langfristiger Kapitalallokation.
Der Trend zu Bitcoin-Treasuries hat sich zuletzt deutlich verstärkt. Immer mehr Unternehmen fügen Bitcoin in ihre Bilanz ein – als Absicherung gegen Inflation oder als spekulative Wette. Während Befürworter auf die steigende institutionelle Akzeptanz verweisen, warnen Kritiker vor möglichen Risiken, vor allem bei Käufen auf Kredit.
Entscheidend wird sein, wie sich diese Firmen im nächsten Bärenmarkt verhalten – gerade, wenn diese zu aktuellen Kursen über 100.000 US-Dollar ihre Akkumulation begonnen haben. Michael Saylor hat wiederholt bewiesen, dass er seine Bitcoin-Bestände mit Überzeugung auch durch volatile Phasen hält. Doch nicht jeder CEO dürfte dieselben Diamond Hands haben.
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