Peter Van Valkenburgh, der Forschungsleiter des Krypto-Marktforschungsinstituts Coin Center, geht nicht davon aus, dass Bitcoin das traditionelle Finanzsystem und Bankensystem gänzlich ersetzen wird.

„In der Krypto-Community gibt es einige Leute, die immer wieder mantraartig wiederholen, dass Bitcoin irgendwann über alle Wirtschaftssysteme herrschen wird und niemand mehr den US-Dollar und Banken braucht, aber ich finde das ein wenig naiv“, wie Van Valkenburgh dahingehend am heutigen Freitag im Interview mit dem amerikanischen TV-Sender C-Span feststellt.

„Natürlich wird es Situationen geben, in denen eine Bitcoin-Transaktion die bessere Wahl ist. Besonders wenn man in Diktaturen wie Nigeria oder Belarus lebt, kann Bitcoin womöglich ein besseres Werkzeug sein. Aber in den USA gibt es ein sehr stabiles Bankensystem, gibt es Rechtsstaatlichkeit und eine funktionierende Demokratie. Hier wird Bitcoin also nicht so dringend benötigt.“

Dementsprechend hängt die Nutzung und der Nutzen der marktführenden Kryptowährung stark vom geografischen Standort ab, wie der Experte zu bedenken gibt. Während Bitcoin besonders in afrikanischen Entwicklungsländern „mehr als magisches Internetgeld“ ist, ist sie in der westlichen eher ein spekulatives Investitionsprodukt.

„Allgemein gesprochen wird man in den USA weiterhin Kreditkarten und PayPal nutzen, vielleicht kauft man ein wenig Bitcoin, um sein Investmentportfolio gegen die Inflation abzusichern, aber das war's“, wie der Experte angesichts der Eigenschaft der Kryptowährung als Wertaufbewahrungsmittel und Absicherungsmittel einräumt.

„Wenn man sich ein ausbalanciertes Portfolio mit anderen sicheren Investitionsprodukten aufbaut, dann kann man auch ein wenig Bitcoin mitnehmen, um sich gegen die Inflation abzusichern“, wie Van Valkenburg die Rolle des Krypto-Marktführers abschließend relativiert.