Die neue Handelswoche startet fester. Bitcoin (BTC) legt heute um rund 1 % zu und notiert damit wieder oberhalb von 109.000 US-Dollar. Auch in der Marktbreite gibt es moderate Zugewinne zum Start in die neue Woche. 

Nun dürfte der Markt in den nächsten Tagen auch wieder von entsprechenden Events geprägt werden. Die folgenden Dinge könnten jetzt für Bitcoin und Co. wichtig werden. 

Trumps Zölle: Es geht wieder los

Am 9. Juli endete ursprünglich die 90-tägige Zollpause, die Donald Trump im Frühjahr überraschend verkündet hatte. Eigentlich sollten bereits im April neue Strafzölle auf eine Vielzahl von Importgütern greifen. Die Verschiebung sollte bilaterale Verhandlungen ermöglichen, mit mäßigem Erfolg. Während Deals mit Vietnam, Großbritannien und teilweise auch China erzielt wurden, drohen vielen Handelspartnern nun wieder umfassende Maßnahmen. Doch etwas zeitlichen Spielraum gibt es noch. 

Trump kündigte nach einem Bericht von Reuters an, bereits zu Wochenbeginn Schreiben an bis zu 15 Länder zu senden. Darin sollen neue Tarife angekündigt werden, die ab dem 1. August in Kraft treten. 

Besonders brisant: Staaten, die sich „anti-amerikanischen BRICS-Politiken“ anschließen, sollen zusätzlich mit einem pauschalen Aufschlag von 10 % belegt werden – ohne Ausnahmen.

Die Aussagen dürften in der laufenden Woche die geopolitische Nervosität erneut anheizen. An den Finanzmärkten wird mit erhöhter Volatilität gerechnet, auch für Bitcoin und andere digitale Assets, die in der Vergangenheit von globalen Unsicherheiten profitierten. So notiert Bitcoin zum Wochenstart eben auch schon fester, während die Aktienfutures bereits am Sonntagabend deutliche Verluste verzeichneten. 

Fed Minutes: Wann fallen die Zinsen? 

Am 9. Juli werden die Protokolle der jüngsten Fed-Sitzung veröffentlicht. Diese sind ebenfalls ein zentraler Termin für Analysten. Das sogenannte FOMC-Minutes-Dokument liefert Hinweise auf künftige geldpolitische Schritte. Investoren hoffen auf Anzeichen für eine mögliche Zinssenkung, auch wenn die Chancen dafür kurzfristig gering bleiben. Aktuell liegt der Leitzins weiterhin auf einem restriktiven Niveau, das vor allem risikoreiche Assets wie Kryptowährungen belastet. Die Märkte rechnen mit einer anhaltenden Zinspause im Juli, eine Lockerung wird frühestens im September erwartet – mit rund 66 % Wahrscheinlichkeit.

Zinserwartungen für das September-Meeting - Quelle: FedWatchTool CME Group

Am Donnerstag folgen dann auch noch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, in einer Woche, die ansonsten in puncto makroökonomischer Daten eher unaufgeregt scheint. Prognostiziert werden hier rund 235.000 neue Anträge. Bleibt der Arbeitsmarkt stabil, dürfte das die Fed in ihrem Kurs bestätigen. Steigen die Anträge jedoch überraschend stark, könnten Zinssenkungserwartungen neuen Auftrieb erhalten. 

Für Kryptomärkte ist beides relevant, insbesondere der geldpolitische Ausblick fließt direkt in die Risikobewertung ein.

Bitcoin vor Entscheidung: Ausbruch oder Korrektur?  

Der Blick vieler Marktteilnehmer richtet sich natürlich auch in der neuen Woche erneut auf Bitcoin. Mit einer Marktdominanz von über 60 Prozent bleibt BTC das dominante Asset im Krypto-Sektor. Der Kurs stabilisiert sich aktuell oberhalb von 109.000 US-Dollar, nach vier Wochen Seitwärtsbewegung zwischen 100.000 und 112.000 US-Dollar. Die Konsolidierung könnte bald enden – technische Indikatoren deuten auf eine mögliche Richtungsentscheidung hin. Ob ein Ausbruch gelingt, dürfte auch maßgeblich vom makroökonomischen Umfeld der kommenden Tage beeinflusst werden.

Bitcoin Tageschart - Quelle: Tradingview

Entscheidend dürfte sein, ob Bitcoin den Widerstand zwischen 109.000 und 110.000 US-Dollar überwinden kann. Dieser Bereich wurde zuletzt mehrfach getestet, prallte jedoch stets mit deutlicher Ablehnung ab.

Trader wie @CryptoJelleNL sehen Bitcoin dennoch kurz vor dem nächsten großen Ausbruch. Sollte der Widerstand bei 112.000 US-Dollar fallen, erwarten dieser den Start einer neuen Aufwärtsphase mit Preisfindung jenseits des bisherigen Allzeithochs. Ein klarer Ausbruch könnte neues Momentum entfalten.

Auch Michaël van de Poppe deutet die aktuelle Seitwärtsphase bei Bitcoin als klassisches Vorzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch. Die Volatilität sei so niedrig wie seit Monaten nicht mehr – typischerweise ein Warnsignal für größere Marktbewegungen. Ein Bruch der 109.000 US-Dollar-Marke könnte seiner Einschätzung nach unmittelbar eine neue Aufwärtswelle auslösen.

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