Der Strommix der globalen Mining-Branche bestand im zweiten Quartal zu 56 % aus erneuerbaren Energien, wie die Bitcoin Mining Council (BMC) in einer neuen Studie schätzt.

Zudem kommt der erst kürzlich ins Leben gerufene Mininig-Rat laut der entsprechenden Pressemitteilung vom 1. Juli zu dem Ergebnis, dass „Bitcoin-Mining nur eine geringe Menge an Strom verbraucht, in schnellen Schritten effizienter wird und zu einem größeren Anteil auf erneuerbare Energien setzt als jede andere Branche oder jedes Landes auf der Welt“.

Die Schätzung geht aus einer Befragung von 32 % aller Bitcoin-Miner hervor. Demnach geben die befragten Mitglieder der Mining Council an, dass sie „einen Strommix mit 67 % Anteil erneuerbarer Energien nutzen“. Daraus ergibt sich wiederum die Schätzung, dass also knapp 56 % des gesamten Mining-Stroms auf nachhaltige Art und Weise erzeugt wird.

Der BMC hat es sich zum erklärten Ziel gesetzt, transparente und nachvollziehbare Daten über die Nutzung von erneuerbaren Energien in der Mining-Branche zu erheben und offenzulegen.

Die Validität der nun erhobenen und errechneten Daten ist allerdings unklar, da diese nur auf einem kleinen Teil aller Bitcoin-Miner abbildet, die freiwillig geantwortet haben. Dementsprechend gibt der BMC an, dass seine Schätzung für die gesamte Mining-Branche auf eigenen „Analysen, Annahmen und Extrapolation“ basiert. Die genauen Berechnungsmethoden wurden nicht angegeben.

Der BMC definiert als nachhaltigen Strom solche Energie, die aus „Wasser, Wind, Solar, Nuklear und Braunkohle gewonnen wird“, letztere allerdings nur, sofern deren Nettoausstoß negativ ist. Damit folgt sie den Vorgaben der Internationalen Energieagentur (IEA).

Nachvollziehbare Daten?

Allerdings ist unwahrscheinlich, dass die frohe Botschaft nun Elon Musk umstimmen wird, der vergangenen Monat angekündigt hatte, dass Tesla Bitcoin wieder als Zahlungsmittel einführen wird, sofern das Mining der marktführenden Kryptowährung mindestens zu 50 % mit erneuerbaren Energien betrieben wird.

MicroStrategy-Chef und BMC-Mitglied Michael Saylor zeigte sich jedenfalls „erfreut“ über die Ergebnisse der Studie, wobei er allen voran hervorhebt, dass die Branche „freiwillig“ zusammengearbeitet hat, um „wichtige Informationen für die breite Öffentlichkeit und Politik zur Verfügung zu stellen“.

Dies würde helfen, „gängige Vorurteile über den Maßstab der Umweltverschmutzung durch Bitcoin auszuräumen“.

Anteil erneuerbarer Energien am Strommix verschiedener Branchen und Länder. Quelle: Bitcoin Mining Council

Jedoch sollte erwähnt werden, dass die teilnehmenden Mining-Unternehmen im Rahmen der Studie nur drei Fragen beantworten mussten:

„Wie viel Strom verbraucht ihr Geschäftsbetrieb aktuell insgesamt? Wie hoch ist der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix ihres gesamten Geschäftsbetriebs? Wie hoch ist die zusammengefasste Hashrate ihres Geschäftsbetriebs?“

Die Ergebnisse kommen zu einem opportunen Zeitpunkt für die Mining-Branche, denn in China werden immer mehr Unternehmen durch die Behörden zur Schließung gezwungen, weshalb die Miner zunehmend nach Nordamerika und Zentralasien abwandern. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Restrukturierung auf die Energienutzung der Branche auswirkt. Beobachter hoffen, dass sich ein positiver Effekt einstellt.

Globaler Stromverbrauch durch Bitcoin-Mining. Quelle: Bitcoin Mining Council