Samstag, 14. Dezember: Bitcoin ist heute vorübergehend wieder unter die 7.200 US-Dollar Marke abgerutscht, was symptomatisch für die momentane schlechte Lage auf den Kryptomärkten ist.
Marktvisualisierung von Coin360
Bollinger-Bänder sind auf Spannung
Wie die Daten von Coin360 zeigen, ist Bitcoin am heutigen Samstag in nur wenigen Minuten um knapp 70 US-Dollar eingebrochen, was die vorherigen Gewinne vom Freitag negiert hat.
In den letzten 24 Stunden konnte die marktführende Kryptowährung zwar auf ein zwischenzeitliches Hoch von 7.290 US-Dollar klettern, aber nichtsdestotrotz bleibt sie weiterhin im Abwärtstrend.
Bitcoin 7-Tage-Kursverlauf. Quelle: Coin360
Die Analysten sehen derweil Zeichen, dass es für Bitcoin und die Altcoins bald zu bedeutsamen Kursausschlägen kommen könnte, die einen Abwärtstrend womöglich verschärfen oder ins Positive umkehren könnten.
Der wichtigste Indikator hierfür sind die sogenannten Bollinger-Bänder. So meinte selbst deren Erfinder John Bollinger zuletzt:
„Die meisten Kryptowährungen haben ihre Bollinger-Bänder schon fast vollständig zusammengezogen. Jetzt wird es spannend.“
Die Bollinger-Bänder sind eine Methode zur Kursprognose, die den einfachen gleitenden Durchschnitt der letzten 20 Tage (20-Day-SMA) als Ausgangspunkt nimmt. Aus den Standardabweichen des gleitenden Durchschnitts werden dann die zugehörigen „Bänder“ konstruiert.
Mit zunehmender Volatilität (Schwankung des Kurses) bewegen sich diese Bänder auseinander, während sie sich bei abnehmender Volatilität zusammenziehen. Die daraus entstehende „Spannung“ entlädt sich in der Regel in einer heftigen Kursbewegung, allerdings lässt sich aus dem Model nicht vorhersehen, in welche Richtung der Kurs tatsächlich ausschlägt.
Auch Analyst Josh Olszewicz greift den momentanen Zustand der Bollinger-Bänder von Bitcoin auf und meint:
„Spannungen dieser Größenordnung entladen sich normalerweise in einem Preissprung von mehr als 20%.“
Olszewicz ergänzt, dass die Bollinger-Bänder von Bitcoin im Jahr 2019 erst ein paar Mal auf dem jetzigen Stand waren, wobei sie sich jedes Mal in einem deutlichen Ausbruch nach oben oder nach unten entladen haben.
Falls Bitcoin es vor dieser Entladung nicht schafft, noch über die 7.300 US-Dollar Marke zu klettern, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass es mit einem solchen Kurssprung weiter nach unten geht.
Andere Experten sehen Bitcoin momentan jedoch als unvorhersehbar an. So meint Cointelegraph Analyst Michaël van de Poppe zum Beispiel, dass die Kursentwicklung der marktführenden Kryptowährung derzeit „langweilig und zerbrechlich“ ist.
Sein Kollege filbfilb ist etwas optimistischer und prognostiziert, dass es dieses Wochenende für Bitcoin wieder über die 7.400 US-Dollar Marke gehen könnte.
VeChain ist der einzige Ausreißer
Auch die Altcoins verzeichnen momentan niedrige Volatilität, was wohl ebenfalls bedeutet, dass sich ihre Bollinger-Bänder zusammengezogen haben. So bewegen sich die „alternativen Kryptowährungen“ heute lediglich seitwärts.
Ether , die zweitgrößte unter den Kryptowährungen, hat sich heute dementsprechend kaum bewegt. Ein leichtes Minus von 0,1% drückt den Kurs minimal auf 144,50 US-Dollar.
Ether 7-Tage-Kursverlauf. Quelle: Coin360
Die einzige Ausnahme unter den Top-20 ist VeChain (VET). Nach dem Hack einer Wallet, durch den 6,7 Mio. US-Dollar in Form der Kryptowährung verlorengegangen sind, ist eine kleinere Panik unter den Anleger ausgebrochen, die VeChain um satte 8% nach unten gezogen hat.
Die Gesamt-Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen beläuft sich aktuell auf 196,4 Mrd. US-Dollar, wovon 66,6% Marktanteil auf Bitcoin entfallen.
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