Bitcoin (BTC) ist am heutigen 16. Juni bei 23.000 US-Dollar die Puste ausgegangen, nachdem die amerikanische Zentralbank die größte Leitzinserhöhung seit fast 30 Jahren beschlossen hat.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Dollar gerät nach Leitzinserhöhung ins Schwanken

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, hatte BTC/USD zunächst ein zwischenzeitliches Hoch von 22.957 US-Dollar erreicht, ehe die „Federal Reserve“ ihre Leitzinserhöhung von 0,75 % bekanntgegeben hat, die höchste Steigerung seit 1994.

Dadurch wurde der Auftrieb nahezu abrupt gestoppt, und schon kurz nach Handelseröffnung an der Wall Street ging es für den Bitcoin-Kurs um 2.000 US-Dollar zurück nach unten auf nur noch 21.000 US-Dollar.

Der Trader Crypto Tony nimmt nach der Entscheidung der US-Zentralbank deshalb wieder den US-Dollar als wichtigen Indikator für eine etwaige Bodenbildung von Bitcoin ins Visier.

So konnte der US-Dollar-Index (DXY) kurz nach der Ankündigung im Gegenzug auf ein zwanzigjähriges Hoch klettern, auf das anschließend jedoch schon wieder leichte Verluste folgen.

„Der Dollar nähert sich einem wichtigen Widerstandsbereich, wenn er an diesem scheitert, dann könnte für Bitcoin bald die Bodenbildung einsetzen“, wie der Analyst daraus ableitet. Und weiter:

„Allerdings gehe ich erst noch von einem weiteren Aufschwung aus, ehe es zum Rücklauf kommt, was für BTC wiederum erst noch einen weiteren Abschwung bedeuten würde, also seid vorsichtig.“
US-Dollar-Index (DXY). Quelle: TradingView

Der erfahrene Trader Peter Brandt, der für seine treffsicheren Vorhersagen im Hinblick auf die Bodenbildungen von Bitcoin bekannt ist, mahnt derweil, dass ein Aufschwung von der wichtigen 20.000 US-Dollar-Marke wohl nur eine kurze Verschnaufpause wäre, und keine wahre Erholung.

„Im Prinzip ist der Bärenmarkt für den Kryptomarkt noch lange nicht vorbei. Ich hatte eigentlich gehofft, dass wir jetzt eine neue Kletterpartie sehen, aber das braucht wohl noch etwas Zeit“, wie auch Josh Rager pessimistisch analysiert.

Auch EU und Japan unter Druck

Da der amerikanische Aktienmarkt inzwischen wieder im Minus liegt, obwohl dieser nach der Ankündigung der US-Zentralbank erst zulegen konnte, steigt auch auf den anderen Aktienmärkten die Angst vor neuen Verlusten.

Während die Europäische Union (EU) mit einem Minus der italienischen Staatsanleihen ringt, wird in Japan die momentane Schwäche des Yen weiter befeuert.

Die Kombination aus einem starken US-Dollar und weiterer Quantitative Lockerung sorgt dafür, dass USD/JPY im direkten Vergleich auf dem höchsten Stand seit Ende der 90er-Jahre steht.

Auch der ehemalige BitMEX-Chef Arthur Hayes nahm deshalb kürzlich die Entwicklung der großen Volkswirtschaften im Hinblick auf deren Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs unter die Lupe.

Dabei kommt Hayes zu der Schlussfolgerung, dass die schwierige makroökonomische Gesamtlage mittel- und langfristig dafür sorgt, dass sich BTC auf globaler Ebene als feste Größe etablieren kann, jedoch müssten die marktführende Kryptowährung und deren Anleger zunächst noch etwas bluten, ehe der Bitcoin zukünftig womöglich sogar 1 Mio. US-Dollar erreichen kann.

USD/JPY. Quelle: TradingView