Ozgur Guneri, der CEO der türkischen Kryptobörse BtcTurk, hat seinen Rücktritt angekündigt, nachdem er sieben Jahre lang die Geschäfte des Unternehmens geführt hat.

Laut Bloomberg kommt der Wechsel in der Geschäftsführung inmitten der geplanten Expansion von BtcTurk nach Afrika, in den asiatisch-pazifischen Raum und nach Lateinamerika, um eine globale Kryptobörse zu werden.

Der Gründer von BtcTurk, Kerem Tibuk, wird deshalb nun die Position des CEO übernehmen, während Guneri im Unternehmen verbleibt und dem Vorstand angehören wird.

Hyperinflation treibt Krypto-Nachfrage in der Türkei

Kryptowährungen haben in der Türkei als Alternative zur Fiat-Währung des Landes, der türkischen Lira, an Zugkraft gewonnen, einer Währung, die von steigender Inflation geplagt wird. Für 2024 weist Trading Economics aus, dass die jährliche Inflationsrate der Lira immerhin auf 71,6 % gesunken ist, was dennoch vergleichsweise hoch ist.

Inflationsrate der türkischen Lira. Quelle: Trading Economics and the Turkish Statistical Institute.

Obwohl der Kurs von Bitcoin im Dezember 2023 gegenüber dem US-Dollar schwächelte, konnte die marktführende Kryptowährung im gleichen Zeitraum neue Höchststände gegenüber dem ägyptischen Pfund, der türkischen Lira, dem argentinischen Peso und dem nigerianischen Naira erreichen.

Jede dieser Fiat-Währungen ist berüchtigt für ihre hohe Inflation, die die lokale Bevölkerung dazu veranlasst hat, Bitcoin und andere digitale Währungen anzunehmen, um ihre Kaufkraft zu schützen.

Der 2024 Crypto Spring Report von Chainalysis zeigte in diesem Zusammenhang auch, dass die Türkei den höchsten Prozentsatz an Stablecoin-Nutzung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) aller Länder aufweist.

Die Analysten von Chainalysis sind der Meinung, dass die ungewöhnlich hohe Nutzung von Stablecoins in der Türkei auf eine Bevölkerung hindeutet, die Zuflucht vor der Geldentwertung sucht.

Türkei arbeitet auch an digitaler Zentralbankwährung

Im Jahr 2023 veröffentlichte die türkische Zentralbank einen Fortschrittsbericht, in dem die Forschung und Entwicklung an der eigenen digitalen Zentralbankwährung (CBDC) bewertet wurde.

Aus dem Bericht geht hervor, dass die türkische Zentralbank in der ersten Phase des Forschungs- und Entwicklungsprozesses mit der Erprobung des digitalen Identitätssystems, der Wallets und der Methoden zur Abstraktion von Konten begonnen hat.

Eine digitale Version der Lira wird die Inflationsbedenken jedoch nicht ausräumen, da eine digitale Zentralbankwährung nichts an den grundlegenden Eigenschaften einer zentral verwalteten Fiat-Währung ohne Angebotsobergrenze ändert.

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