Zum Start in die neue Handelswoche geraten Kryptowährungen deutlich unter Druck. Am Montag verzeichnet Bitcoin (BTC) ein Minus von mehr als 2,5 %, während Ethereum (ETH), Solana (SOL) und Cardano (ADA) jeweils über 6 % verlieren. Besonders stark trifft es kleinere Altcoins, die zweistellige Rückgänge hinnehmen müssen.  

Damit brechen zahlreiche Coins aus ihren jüngst etablierten Seitwärtszonen nach unten aus und verstärken den Abwärtsdruck am Markt. Entscheidend wird nun, welche Impulse die kommende Woche liefert.

Fokus auf Fed-Minutes, Powell & Arbeitsmarkt

Die kommende Woche steht natürlich wieder einmal im Zeichen zentraler Wirtschaftsdaten und geldpolitischer Weichenstellungen, die auch für den Kryptomarkt von hoher Relevanz sind. Der Markt rechnet mittlerweile mit über 90 % Wahrscheinlichkeit damit, dass die US-Notenbank im September die erste Zinssenkung einleitet. Für das Gesamtjahr 2025 erwarten Investoren fast zur Hälfte bis zu drei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte.

Am Mittwoch erscheinen die FED-Minutes und liefern Einblicke in die geldpolitische Debatte. Am Donnerstag folgen die Einkaufsmanagerindizes, die Aufschluss über die wirtschaftliche Dynamik geben. Den Höhepunkt bildet am Freitag eine Rede von Jerome Powell. Für Kryptowährungen ist dies deshalb wichtig, weil geldpolitische Lockerungen Liquidität in den Markt zurückführen können.

Bitcoin zeigt vor dem Jackson-Hole-Symposium ungewöhnliche Ruhe. Die implizite Volatilität fiel zuletzt auf ein Zweijahrestief, da Anleger auf klare Zinssignale von Jerome Powell hoffen. Überraschungen hätten umso stärkere Auswirkungen auf den Kursverlauf.

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Brasilien prüft nationale Bitcoin-Reserve im Parlament

Während in den USA die Erwartungen an eine staatliche Bitcoin-Adoption zunehmend schwinden, könnte in Südamerika ein neuer Impuls entstehen. Am 20. August debattiert das brasilianische Parlament erstmals offiziell über die Einrichtung einer nationalen Bitcoin-Reserve. Das Konzept orientiert sich an klassischen Goldbeständen: Bitcoin soll als strategische Absicherung gegen Währungsrisiken und geopolitische Unsicherheiten dienen.

Eine derartige Maßnahme hätte weitreichende Signalwirkung. Brasilien zählt zu den größten Volkswirtschaften der Schwellenländer, ein staatlicher Einstieg würde das internationale Narrativ rund um Bitcoin erheblich stärken. Für die Kryptobranche könnte dies ein entscheidender Schritt sein, da ein solcher Beschluss nicht nur die Akzeptanz digitaler Assets erhöht, sondern auch Kapitalzuflüsse in den Sektor begünstigen könnte.

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Ethereum vor Schlüsselzone: Was kommt jetzt?

Ethereum steht nach dem Rücksetzer zu Wochenbeginn im Fokus. Mit einem aktuellen Kurs um 4.330 US-Dollar bleibt die Frage, ob die Dynamik der letzten Monate – rund 70 % Rendite – fortgesetzt werden kann. Entscheidend wird laut Analyst Dariusz Kowalczyk die Zone zwischen 4.550 und 4.571 US-Dollar. Ein nachhaltiger Ausbruch darüber könnte Ethereum unmittelbar in Richtung neues Allzeithoch treiben. Auf der Unterseite stützt der Bereich um 4.240 bis 4.190 US-Dollar.

Gleichzeitig wird die kommende Woche von makroökonomischen Terminen geprägt: ein Treffen zwischen Trump und Selenskyj, die Veröffentlichung der FOMC-Protokolle, wöchentliche US-Arbeitsmarktdaten sowie die mit Spannung erwartete Rede von Jerome Powell in Jackson Hole. Kowalczyk betont, dass diese Ereignisse sowohl die Kryptomärkte als auch das makroökonomische Umfeld nachhaltig beeinflussen könnten. Für Ethereum gilt: Die Weichen für die nächsten Wochen werden jetzt gestellt.

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