"Bitcoin wird weder von einer Zentralbank herausgegeben noch von einem Staat als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt", so Thiele in seinem Artikel. Bitcoin zu halten sei deshalb hochspekulativ und daher auch riskant. Auf den für die Nutzung des Blockchain-Netzwerks hohen Strombedarf ging Thiele  ebenfalls ein. "Allein die Abwicklung einer Transaktion im Bitcoin-Netzwerk verbraucht rund 427 Kilowattstunden. Diese Energiemenge reicht aus, um einen durchschnittlichen deutschen Vier-Personen-Haushalt für mehr als einen Monat mit Strom zu versorgen", schrieb der Banker in dem Beitrag.

Ökologisch und ökonomisch zweifelhaft

Im Vergleich zu einer normalen Überweisung würde eine Bitcoin-Transaktion nach Schätzungen der Bundesbank rund 515.000 Mal so viel Strom verbrauchen. Aus ökonomischer und ökologischer Sicht hätte Bitcoin daher seine Grenze erreicht. Der Nutzen der Kryptowährung als Transaktionsmittel stehe in keinem vernünftigen Verhältnis zu den hohen Übertragungsgebühren und dem extrem hohen Stromverbrauch.

Thiele ist nicht der erste Zentralbanker, der sich sehr kritisch über Bitcoin äußert. Das EZB-Direktoriumsmitglied Yves Mersch sieht etwa den rasanten Kursanstieg der umstrittenen Kryptowährung Bitcoin mit Sorge und hält diesen sogar für eine Gefahr für die Finanzstabilität. „Wir erleben da einen spekulativen Hype, der einem Sorge machen kann“, sagte Mersch zum Jahresende der Börsen-Zeitung. Da inzwischen auch Banken in Bitcoin investierten, müsse die Bankenaufsicht die damit eingegangenen Risiken genau prüfen.