Das amerikanische Medien- und Unterhaltungsunternehmen Buzzfeed hat die Identitäten von zwei der vier Gründer der "Bored Ape Yacht Club" (BAYC) NFT-Sammlung preisgegeben. Bei "Gordon Goner" und "Gargamel" handelt es sich im wirklichen Leben um Greg Solano und Wylie Aronow.

Die Journalistin Kate Notopoulos am Freitag einen Artikel mit dem Titel "Wir haben die echten Namen der pseudonymen Gründer des Bored Ape Yacht Clubs gefunden" veröffentlicht..

Notopoulos hat die Identität der beiden herausgefunden, indem sie die öffentlich zugänglichen Unterlagen von Yuga Labs, dem Unternehmen hinter der Sammlung, untersuchte. Yuga wurde in Delaware gegründet und steht mit einer Adresse von Solano in Verbindung. Weitere Aufzeichnung verweisen auf Aronow.

Die Tech-Reporterin argumentierte, "es gibt Gründe dafür, warum in der traditionellen Geschäftswelt der CEO oder Gründer eines Unternehmens seinen echten Namen und nicht ein Pseudonym verwendet". Sie fügte hinzu, "die Leute hinter BAYC gewinnen Investoren und führen ein Unternehmen, das potenziell Milliarden wert ist".

"Wie kann man sie zur Verantwortung ziehen, wenn man nicht weiß, wer sie sind?"

Führungskräfte börsennotierter Unternehmen müssen in den Dokumenten und Berichten der US-Wertpapieraufsicht SEC namentlich genannt werden. Führungskräfte kleinerer Privatunternehmen müssen hingegen aufgrund von Bankvorschriften und Identitätsprüfungsvorgaben in vielen Fällen ihren echten Namen verwenden.

"Diese Gesetze sollen zum Teil verhindern, dass Terroristen, Kriminelle oder sanktionierte Länder in den USA Geschäfte machen", so Notopoulos.

Die unfreiwillige Enthüllung von Aronows und Solanos Identität hat jedoch heftige Kritik von Leuten aus der Web3-Community geerntet. Diese bezeichnen diesen Artikel als sogenanntes "Doxxing". Das sei keine angemessene journalistische Praxis. Doxxing bedeutet, wenn die Identität von jemandem unfreiwillig öffentlich gemacht wird.

In einem Tweet am Samstag bezeichnete der Krypto-Podcaster Cobie den Artikel als "typischen Buzzfeed-Müll" und sagte, das Medienunternehmen würde "Leute für Klicks und Werbeeinnahmen doxxen". Unterdessen schrieb der Risikokapitalgeber Mike Solana, es gebe "absolut keinen Grund, diese Leute zu doxxen". Er fügte hinzu: "Sie sind buchstäblich Cartoon-Affen".

Auch Messari-Gründer Ryan Selkis kritisierte diesen Schritt und teilte einen Tweet von Notopoulos aus dem Jahr 2009, in dem sie eine homophobe Beleidigung verwendete.

Notopoulos zeigte sich von diesen Reaktionen relativ unbeeindruckt. Sie postete einen Screenshot aus einer Nachricht von jemandem, der damit drohte, ihre persönlichen Daten zu veröffentlichen. Er drohte, ihren "Standort, ihren Arbeitsplatz, das Hauses ihrer Eltern und die Adressen ihrer Geschwister" öffentlich machen zu wollen.

In Reaktion auf die Bedrohung, fragte sie die Person, ob er ein "großer, starker Kerl" sei, worauf diese antwortete: "Nein, ich bin ein Degen". Ein Degen ist in diesem Fall jemand, der neue Coins sehr früh kauft und dann verkauft, wenn diese steigen. Sinn und Zweck dahinter ist es lediglich, möglichst viel Profit zu machen. Sie antwortete: "So ein Mist. Sie haben eine schwere Kommode, bei der sie Hilfe brauchen, um sie in die Garage zu tragen."

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Am Freitag teilte Yuga Labs mit, dass sich die NFT-Kollektion in Finanzierungsgesprächen mit A16z, einer der führenden Risikokapitalfirmen aus dem Silicon Valley, befinde. Diese Firma bewertet die Kollektion mit 5 Milliarden US-Dollar.

Solano und Aronow sind nicht die ersten großen Namen im Kryptobereich, die dieses Jahr unfreiwillig enttarnt wurden. Am 27. Januar veröffentlichte Cointelegraph ein Artikel, in dem es hieß, dass der Mitbegründer des dezentralen Finanzprotokolls Wonderland mit dem Pseudonym 0xSifu auch Mitbegründer der inzwischen nicht mehr existierenden kanadischen Börse QuadrigaCX gewesen sei.