Eine gemeinnützige Kampagne, um Krypto-Spenden in Höhe von umgerechnet 889.000 Euro für Venezolaner zu ermöglichen, hat bisher etwa 60.000 verifizierte Unterstützungsempfänger registriert und rund 242.000 Euro aufgebracht. Das wurde in einem Interview mit Steve Hanke, dem Leiter der Kampagne, auf National Public Radio am 21. April bekanntgegeben.

Professor Hanke ist Professor für angewandte Wirtschaft an der Johns Hopkins University und soll zwischen 1995 und 1996 als Wirtschaftsberater des ehemaligen venezolanischen Präsidenten Rafael Caldera tätig gewesen sein.

Professor Hanke erklärte, dass die Kampagne namens "Airdrop Venezuela" die bestehende mit Blockchain und Banken verbundene E-Wallet-Infrastruktur des mexikanischen Startups AirTM nutze. Neben einem eigenen, auf US-Dollar lautenden Krypto-Token namens AirUSD, unterstütze der E-Wallet-Service laut einer Pressemitteilung vom Herbst 2018 auch neun weitere Kryptowährungen.

Professor Hanke sagte gegenüber NPR, dass die Kampagne 100.000 verifizierte Venezolaner registrieren wolle, die einen Anspruch auf die Spenden hätten. Seit dem Start im Herbst 2018 wurden 60.000 Unterstützungsempfänger registriert und umgerechnet rund 242.000 Euro aufgebracht.

Auf die Frage von NPR in Bezug auf die Berichte, laut denen der AirTM-CEO Ruben Galindo geäußert habe, mit dem venezolanischen Oppositionsführer Juan Guaido zusammenarbeiten zu wollen, antwortete Professor Hanke, AirDrop Venezuela habe "rein humanitäre Absichten [...] dahinter steckt wirklich keine besondere politische Motivation. Es geht nur darum, die Leute dabei zu unterstützen, etwas Kaufkraft zu erhalten."

Er betonte, dass das Projekt zeigen solle, wie Krypto von Hilfsorganisationen weltweit eingesetzt werden könne, um Menschen in Not sicher und transparent Gelder und Hilfe zukommen zu lassen.

Das Land steckt in einer politische Krise und wirtschaftlichen Turbulenzen, die immer noch im Gange sind. Das Bitcoin (BTC)-Handelsvolumen in Venezuela soll im Februar dieses Jahres ein Allzeithoch erreicht haben.

Cointelegraph hat das zunehmend geplagte Schicksal von Venezuelas umstrittener nationaler Kryptowährung Petro (PTR), der durch Öl gestützt wird und im Jahr 2018 offiziell eingeführt wurde, verfolgt. Der venezolanische Oppositionsführer und selbsternannte Interimspräsident Juan Guaido hat die Pläne des amtierenden Präsidenten Nicolas Maduro für den Petro bereits im Dezember 2017 als Betrug bezeichnet.