Der aktuelle Höhenflug von Bitcoin (BTC) kommt nicht auf Kosten der traditionellen Finanzprodukte. Das meint zumindest die große Investmentbank Goldman Sachs.

Wie Bloomberg am 18. Dezember berichtet, schreibt die Goldman Sachs in ihrem jüngsten Rundbrief an ihre Anleger, dass Bitcoin keine existenzielle Bedrohung für Gold darstellt. „Wir finden keine Indizien dafür, dass der Höhenflug von Bitcoin den gleichzeitigen Aufwärtstrend von Gold kannibalisiert, weshalb wir der Meinung sind, dass die beiden koexistieren können“, wie die Investmentbank dementsprechend feststellt.

Nichtsdestotrotz räumt Goldman Sachs ein, dass die anhaltende Kletterpartie der marktführenden Kryptowährung dem Edelmetall zumindest ein wenig Nachfrage entzieht:

„Die aktuelle Schwächephase von Gold im Vergleich zum Immobilienmarkt und zum US-Dollar lässt einige Anleger befürchten, dass Bitcoin Gold als marktführendes Absicherungsmittel gegen Inflation ersetzt. […] Obwohl zwar ein wenig Substitution stattfindet, erwarten wir nicht, dass die Beliebtheit von Bitcoin so stark steigen wird, dass sie eine Bedrohung für den Status von Gold als Notfallwährung wird.“

Nachdem Bitcoin in diesem Dezember sein vorheriges Rekordhoch knacken und gleich mehrfach verbessern konnte, trauen sich immer mehr Anleger und Investoren in die Kryptowährung. Zum Beispiel soll Christopher Wood, der Leiter für Anlagestrategie bei der Investmentbank Jeffries Financial, sein Golddepot reduziert haben, um mehr von der Kryptowährung anzukaufen.

Laut einem Bericht der indischen Nachrichtenagentur Business Standard vom 18. Dezember, hat der bekannte Investmentanalyst seine Goldposition nach mehreren Jahren erstmals wieder verkleinert. In einem Schreiben an seine Anleger bestätigt Wood, dass Bitcoin mittlerweile 5 % seines Portfolios ausmacht:

„Der 50%-Anteil an Gold in meinem Portfolio wird nach mehreren Jahren erstmals um 5 % reduziert, um mit diesem Geld in Bitcoin zu investieren. Sofern Bitcoin von seinem jetzigen Kurs einen starken Rücklauf hinlegt, werde ich diese Position weiter ausbauen.“

Wood sieht zukünftige Abschwünge der Kryptowährung also nicht als Grund, diese zu verkaufen, sondern vielmehr um diese anzukaufen. Im Großen und Ganzen nimmt der Investmentexperte jedoch eine ähnliche Position ein wie Goldman Sachs: „Dies bedeutet nicht, dass wir Gold aufgeben. Das Edelmetall sollte früher oder später wieder zulegen, sofern die Zentralbanken weiter Geld drucken und nach der Pandemie wieder ein wirtschaftlicher Aufschwung kommt, was unseren Erwartungen und unserer hauptsächlichen Strategie entsprechen würde.“