Die Peer-to-Peer-Zahlungsplattform Circle Internet Financial Ltd. will sowohl eine Bundesbanklizenz beim Währungsaufsichtsbüro (OCC) als auch eine Registrierung als Brokerage- und Handelsplatz bei der US-Wertpapier- und Börsenkommission (SEC) erlangen. Diese Nachricht geht aus einem Bloomberg-Bericht von heute, 6. Juni, hervor.

Robert Bench, COO von Circle, das teilweise durch eine Investitionsrunde von Goldman Sachs finanziert wurde, sagte gegenüber Bloomberg, dass der Erhalt einer Banklizenz die Anzahl der Regulierungsbehörden reduzieren würde, mit denen die Plattform zusammenarbeiten muss:

"Man ist in der Lage, ein einziges Gespräch zu führen. Es ist schwer, 50 Gespräche zu führen."

Bloomberg berichtet, dass sich Circle wahrscheinlich auf die SEC-Regulierung konzentrieren wird, bevor das Unternehmen die Banklizenz beantragt, und erklärt, dass die Registrierung bei der SEC der Plattform erlaubt, Token zu verkaufen, die als Wertpapiere gelten.

Jeremy Allaire, CEO von Circle, sagte, dass Circle bereits Token, die nicht mit SEC-Richtlinien konform sind, von der digitalen Token-Plattform Poloniex denotiert und es könnten weitere folgen, wenn das Unternehmen mit der SEC vorankommt. Die Poloniex-Plattform hat Circle Ende Februar für 339 Mio. Euro erworben.

"Wir treffen unsere eigenen rechtlichen Entscheidungen, weil man die SEC nicht anrufen und sagen kann: "Ist das ein Wertpapier oder nicht?" Es ist zu erwarten, dass wir weitere denotieren, und das ist etwas Vernünftiges."

Bloomberg berichtet, dass Circle auch Vorgespräche mit dem OCC über den Erhalt einer Bundesbanklizenz geführt hat. Allaire sagte gegenüber Bloomberg auch, dass Circle in der Lage sei, Reserven bei der US-Notenbank zu halten und direkt mit den Banken über deren Netzwerke abzurechnen, das könnte "die Effizienz dessen, was wir liefern, verbessern und die Kosten senken".

Die Krypto-Wallet und -börse Coinbase hatte Anfang des Jahres Berichten zufolge ebenfalls mit dem OCC über den Erhalt einer Bundesbanklizenz gesprochen. Bloomberg bestätigt heute, dass Mitarbeiter von Coinbase sich im Januar mit dem Leiter der Innovationsabteilung des OCC getroffen haben, aber ein Sprecher von Coinbase lehnte eine Stellungnahme ab.

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