Die „Cryptocurrency Open Patent Alliance“ (COPA), die vom Zahlungsdienstleister Square angeführt wird, hat die große Kryptobörse Coinbase als neues Mitglied gewonnen.
Square hatte die „Allianz für Patentfreiheit in der Kryptobranche“ im September gegründet, um für die Kryptobranche einen Verteidigungsmechanismus gegen die Einschränkung von Innovationen durch Patente aufzubauen.
Coinbase-Justiziarin und COPA-Vorstandsmitglied Brittany Cuthbert teilte in einem entsprechenden Statement der Allianz am Freitag mit:
„In einer stetig wachsenden Krypto-Ökonomie sehen wir es als wichtig an, dass alle Projekte die benötigten Freiheiten haben, um ein offenes Finanzsystem aufbauen zu können. […] Wir freuen uns darauf, mit den anderen Mitgliedern der COPA einen Schutzwall für grundlegende Technologien unserer Kryptobranche zu schaffen.“
Ein Patent gewährt dem Anmelder für seine Innovation oftmals langjährigen Schutz, wodurch es Konkurrenten verboten ist, ähnliche Produkte und Dienstleistungen anzubieten, oder bestimmte Technologien zu nutzen. Da die Kryptobranche ursprünglich von einem Freiheitsgedanken getragen wird, sind viele Technologien der Branche Open-Source, also frei nutzbar. Allerdings haben viele große Unternehmen inzwischen Patente für ihre Innovationen angemeldet, darunter zum Beispiel Block.one und Samsung.
In diesem Zusammenhang erklärt das Statement:
„COPA ist davon überzeugt, dass der Erfolg der Kryptowährungen davon abhängt, dass sich die Krypto-Community zusammenschließt, um gemeinsam auf bestehenden Technologien aufzubauen, und daraus neue Innovationen hervorzubringen. Das ist jedoch nicht möglich, wenn einige Unternehmen grundlegende Technologien durch Patente unzugänglich machen.“
Obwohl COPA den eigentlichen Sinn und Zweck von Patenten anerkennt, warnt die Allianz davor, dass diese oftmals zweckentfremdet würden: „Auch wenn Patente in vielen Fällen einen sinnvollen Schutz bieten, werden sie oftmals als offensives Angriffswerkzeug genutzt, was das Wachstum von aufkeimenden Technologien wie Kryptowährungen massiv bedroht. Wir befürchten, dass grundlegende Krypto-Technologien durch die Patente einiger weniger versteckt werden, und Innovation und die breite Annahme dadurch erstickt werden.“
Vor knapp 12 Jahren hat ein Programmierer unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto das Whitepaper veröffentlicht, das den Grundstein für Bitcoin gelegt hat. Die nachfolgende „Krypto-Revolution“ war zum großen Teil dadurch bedingt, dass die Technologie hinter der marktführenden Kryptowährung ebenfalls eine Open-Source ist.
„COPA strebt an, die grundlegenden Technologien der Kryptowährungen für jeden frei nutzbar zu machen, und geht deshalb gegen den offensiven Patentschutz vor“, wie es dementsprechend in der Mitteilung heißt.
Der COPA gehören inzwischen 18 Mitglieder an, darunter die Krypto-Unternehmen Square, Coinbase, Blockstream und Kraken. Alle Mitglieder verpflichten sich dazu, ihre Krypto-Patente lediglich für defensive Zwecke einzusetzen.
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