Die US-Kryptobörse Coinbase hat nur drei Tage nach ihrem Start in Indien die Zahlungsdienste über das United Payments Interface (UPI) auf ihrer Plattform für indische Nutzer eingestellt.

UPI ist ein Zahlungsportal, das von der National Payment Corporation of India (NPCI) betrieben wird und Kaufaufträge über die indischen Dienstleistungen von Coinbase ermöglicht. Die Börse hat ihre Informationen zu den Zahlungsmethoden auf ihrer Webseite für indische Nutzer bereits aktualisiert. Dort wird nun darauf hingewiesen, dass die Nutzer den Immediate Payment Service (IMP) nutzen sollten, um Verkaufsaufträge zu erteilen.

Die NPCI ist eine Sonderabteilung der indischen Zentralbank RBI, die dem Finanzministerium untersteht.

Die Wirtschaftsnachrichtenplattform Business Standard berichtete am Montag, Coinbase habe erklärt, die Börse werde mit den zuständigen Regulierungsbehörden zusammenarbeiten, um die Situation in Indien zu klären. Sie habe sich "fest vorgenommen, mit der NPCI und anderen relevanten Behörden zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass wir die lokalen Erwartungen und Industrienormen erfüllen".

Die NPCI sagte in einer Erklärung am Donnerstag, sie erkenne die rechtliche Stellung von Kryptobörsen, die das United Payments Interface (UPI) der RBI nutzen, nicht an, selbst nachdem Coinbase die Freigabe seiner Dienste angekündigt hatte. Der folgende Kommentar könnte der Auslöser für die Aussetzung gewesen sein:

"In Bezugnahme auf einige Medienberichte über den Kauf von Kryptowährungen mit UPI möchte die National Payments Corporation of India klarstellen, dass uns keine Kryptobörse bekannt ist, die UPI nutzt."

Indische Coinbase-Nutzer sind von der plötzlichen Aussetzung des Dienstes offenbar nicht beunruhigt. Aditya Singh, der Mitbegründer des YouTube-Kanals Crypto India, twitterte am Montag: "Das ist nicht neu, auch indische Börsen haben seit 2018 Probleme mit Zahlungsdiensten."

Indische Krypto-Händler haben sich bereits an die Instabilität im Hinblick auf die Nutzung von Handelsdienstleistungen gewöhnt. Die indische Regierung hat sich bereits schwer damit getan, einen geeigneten regulatorischen Rahmen für Krypto zu schaffen. Das letzte Jahr über gab es mehrmals Momente, in denen es so aussah, als ob Krypto im Land verboten werden könnte.

Einige indische Beamte wie T. Rabi Sankar, der stellvertretender Gouverneur der indischen Zentralbank, würden ein vollständiges Verbot unterstützen. Ein solches Verbot ist jedoch noch nicht in Kraft getreten. Stattdessen hat das Land am 31. März eine Steuer in Höhe von 30 Prozent auf den Kryptohandel eingeführt hat, die der Glücksspielsteuer ähnelt.

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Coinbase Ventures, der Investmentzweig von Coinbase, kündigte letzten Monat an, er wolle eine Million Dollar in die indische Krypto- und Web3-Industrie investieren. Diese Pläne der Börse scheinen von dieser Aussetzung noch nicht betroffen zu sein.

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