Und wieder einmal sorgt ein hochrangiger indischer Politiker mit neuen Aussagen dafür, dass die Unklarheit um den rechtlichen Status von Kryptowährungen im zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt bestehen bleibt.

Im Rahmen einer parlamentarischen Diskussion im indischen „Bundestag“ Rajya Sabha äußerte Finanzministerin Nirmala Sitharaman dementsprechend, dass sie Kryptowährungen zurzeit „weder verbieten noch erlauben“ will. So stelle sich die Frage nach einem Verbot bzw. einer Legalisierung erst dann, wenn alle Seiten gehört und alle notwendigen Informationen zur Entscheidungsfindung berücksichtigt wurden.

In diesem Zusammenhang betont Indiens Finanzministerin allerdings auch, dass der Staat „ein hoheitliches Recht hat“, die Einkommen aus Kryptowährungen zu besteuern. Dabei wäre das Erheben von Steuern gänzlich unabhängig davon, ob die Anlageklasse rechtlich anerkannt ist oder nicht. Ähnlich hatte sich in dieser Woche bereits das indische Finanzamt geäußert, als es bekräftigte, dass die Besteuerung von Krypowährungen keinesfalls einer Legalisierung gleichkommt.

Indien war zuletzt wieder heißes Gesprächsthema in Sachen Krypto-Regulierung, als Ende 2021 erneut Gerüchte über ein vermeintliches Verbot aufkamen. Diese Drohkulisse ist zunächst scheinbar vom Tisch, denn der betreffende Gesetzentwurf steht auf absehbare Zeit nicht zur Verhandlung. Unterdessen arbeitet die indische Regierung an der Einführung einer eigenen Zentralbank-Digitalwährung (CBDC), die womöglich schon 2023 das Licht der Welt erblicken könnte.