Die japanische Kryptobörse Coincheck erzielte in den zehn Monaten zwischen April 2017 und Januar 2018, in dem sie schließlich Opfer eines beispiellosen Hackangriffs wurde, geschätzte 401,9 Mio. Euro. Das geht aus Daten der Muttergesellschaft Monex Group Inc. hervor, wie Bloomberg am 27. April berichtet.

Im Vergleich dazu erzielte laut Bloomberg die Japan Exchange Group, Betreiber der führenden Aktien- und Derivatemärkte Japans, in dem Geschäftsjahr bis März 2018 542,4 Mio. Euro. Damit liegt der Gewinn der traditionellen Börse ungefähr auf dem selben Niveau wie der von Coincheck.

Coincheck wurde am 16. April 2018 von der Money Group Inc. vollständig als Tochtergesellschaft übernommen. Coincheck beschloss zu dieser Zeit, die Aktionärszusammensetzung und -verwaltung zu überholen, nachdem 440 Mio. Euro in NEM im Januar 2018 aus ihren Wallets gestohlen wurden.

Die Monex Group schätzt, dass Coincheck für das Geschäftsjahr bis zum März eine Riesenabschreibung in Höhe von 356,6 Mio. Euro als Rückzahlung an seine vom Hack betroffenen Kunden verzeichnen musste. Doch trotz dieses "außerordentlichen Verlustes" an Geld, schloss Coincheck das Geschäftsjahr dennoch mit grünen Zahlen ab und machte 47,6 Mio. Euro. Gewinn bei einem Umsatz von 472,9 Mio. Euro.

Die Monex Group erklärt, sie werde sich im kommenden Geschäftsjahr "auf die Verbesserung der Unternehmensführung und der internen Kontrolle konzentrieren und hat sich zum Ziel gesetzt, Coincheck als Kryptowährungsbörse zu registrieren".

Im Februar 2018 ordnete die Finanzdienstleistungsbehörde (FSA) in Japan nach dem Coincheck-Hack an, dass alle registrierten und nicht registrierten inländischen Kryptobörsen einen Bericht über das Risikomanagement-System einreichen müssen. Einen solchen hat Coincheck selbst am 13. Februar eingereicht. Bei allen nicht registrierten japanischen Kryptobörsen werden FSA-Inspektionen vor Ort durchgeführt. International werden die Kontrollen durch Regulierungsbehörden verstärkt.